Gesperrter PfadBergrettung befreit deutsche Wandergruppe – und stellt saftige Rechnung

Ein Helikopter rettet eine Person.

Im Ötztal in Österreich ist eine Wandergruppe auf einem gesperrtem Weg unterwegs gewesen und musste von der Bergrettung gerettet werden. Das Foto zeigt eine Bergrettung im Dezember 2021 und steht in keinem Zusammenhang mit dem Ereignis.

Eine Gruppe Deutscher wanderte auf einem gesperrten Bergpfad und musste schließlich die Bergrettung alarmieren. Der Ausflug kam den Familien teuer zu stehen.

von Eva Gneisinger  (eg)

Das Tiroler Ötztal in Österreich gilt nicht nur als Wintersport-Paradies – auch Spaziergängerinnen und -gänger sowie Wanderfans zieht die Region magisch an. Verschiedene Routen führen über die Berge zu Almhütten und schließlich auch wieder runter ins Tal.

Eine Wandergruppe deutscher Urlauberinnen und Urlauber hatte es sich am Sonntag (30. Juli 2023) ebenfalls als Ziel gesetzt, die Armelenhütte in 1747 Metern Höhe zu erreichen und anschließend wieder ins Tal zu wandern.

Deutsche Wandergruppe betritt gesperrten Pfad – Bergrettung schreitet ein

Die Truppe, bestehend aus fünf Erwachsenen und vier Kindern, wovon zwei Babys im Alter von 11 und 14 Monaten waren und in Tragen transportiert wurden, machte beim Abstieg ins Tal einen schwerwiegenden Fehler, den sie am Ende bitter bereute.

Auf dem Rückweg entschied sich die Gruppe für einen als besonders schwer markierten Wanderweg. Um den Weg abzukürzen, nahm sie einen alternativen Weg, der jedoch mit Absperrband und Stoppschild markiert war.

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Die Absperrung ließ eindeutig verlauten: Diesen Weg bitte auf keinen Fall benutzen. Bei einem Unwetter seien Bäume auf den Steig gestürzt und hätten den Weg unpassierbar gemacht, wie die „Kronen Zeitung“ schreibt.

Beim Abstieg blieben die Erwachsenen schließlich in einer Rinne stecken und konnten sich nicht aus eigener Kraft befreien. Bei der Bergrettung Oetz ging gegen 18.30 Uhr der Hilferuf der Wandergruppe ein. Mit einem Notarzthubschrauber rückte die Bergrettung aus, um die Gruppe zu befreien.

Der Hubschrauber brachte zwei der Erwachsenen und die beiden älteren Kinder hinunter ins Tal. Mit Motorsägen kämpften sich die Retterinnen und Retter durch die umliegenden Bäume, um schließlich die beiden Kleinkinder sowie die restlichen Erwachsenen zu befreien und sie hinunter ins Tal zu begleiten. Der gesamte Einsatz war um 22 Uhr beendet.

Normalerweise ist der Rettungseinsatz der Bergrettung kostenlos. Da die Gruppe aber vorsätzlich auf dem gesperrten Pfad unterwegs war, kommt nun eine saftige Rechnung auf sie zu, die sie selbst zahlen muss. Die Kosten des Einsatzes belaufen sich auf 8000 bis 9000 Euro. Die Bergrettung bezeichnet das Vorgehen der Wandergruppe als „fahrlässig“.