Der plötzliche Tod eines neun Monate alten Mädchens am 5. August lenkt die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft auf einen Kammerjäger. Starb das Kind womöglich an den Folgen einer Vergiftung?
Baby totVergiftung: Ist der Besuch eines Kammerjägers der Grund?

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Womöglich brachte ein Kammerjäger, hier ein Symbolbild eines Schädlingsbekämpfers von 2004, ein giftiges Mittel in die Wohnung einer Familie.
Ebersbach-Musbach. Um Ungeziefer zu entfernen, rief eine Familie aus dem Kreis Ravensburg einen Kammerjäger in ihre Wohnung - mit verheerenden Folgen. Denn nun ist ein Säugling tot und es besteht die begründete Vermutung, dass das kleine Mädchen an den Folgen einer Vergiftung starb.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Tod des neun Monate alten Mädchens wegen fahrlässiger Tötung, wie es in einer gemeinsamen Erklärung mit der Polizei Ravensburg vom Donnerstag (12. August) heißt. Demnach besteht der Verdacht, dass das Mädchen mit Schädlingsbekämpfungsmittel in Berührung kam.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Womöglich sei das Kind damit in Berührung gekommen, als ein Kammerjäger ein solches Mittel in der Wohnung der Familie einsetzte. Als das Mädchen am nächsten Tag im komatösen Zustand in ein Krankenhaus gebracht wurde, habe es Symptome einer Vergiftung gezeigt. Am 5. August war das Kind gestorben. Nach einer Obduktion stand zunächst noch ein toxikologisches Gutachten aus.
Die Kriminalpolizei soll nun ermitteln, auf welche Weise das Kind mit der giftigen Substanz in Berührung gekommen sein könnte und ob ein Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht besteht, sagte eine Polizeisprecherin. „Dabei stellt sich unter anderem die Frage, ob die Familie ausreichend über die mögliche Gefahr informiert wurde, die von einem Schädlingsbekämpfungsmittel ausgehen kann“, fügte sie hinzu. Die Räume der Kammerjäger seien nach dem grausamen Unfall von Ermittlern durchsucht worden. (JXR/dpa)