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„Er wurde gemobbt und passte nicht zu uns“Brutal ehrliche Todesanzeige geht viral – und bewegt Tausende

Nachruf von Brian Elldridge

DIe Todesanzeige von Brian Eldridge, die von seinem Bruder in einer Lokalzeitung veröffentlicht worden ist. Die ehrlichen Worte bewegen viele Menschen.

Dieser herzzerreißend ehrliche Nachruf eines US-Amerikaners geht derzeit viral: Er schreibt über das einsame, harte Leben seines Bruders, der allein, ohne Freunde und Familie, gestorben ist. Zeilen, die Tausende im Netz bewegen – und zum Nachdenken anregen.

von Martin Gätke  (mg)

Die Traueranzeige ist seit jeher eine sehr persönliche Form der Verabschiedung, eine letzte Würdigung des Verstorbenen. Meist geht es darum, noch einmal Danke zu sagen. Familie, Freunde, Bekannte machen noch einmal deutlich, wie schwer der Verlust dieses Menschen wiegt.

Doch wer die Todesanzeige über Brian Eldridge liest, der im Alter von 76 Jahren allein in seiner Wohnung im US-Bundesstaat Minnesota starb und erst Tage später gefunden wurde, der liest kein Wort über positive Erinnerungen, ein schönes Leben oder die große Trauer seiner Familie. Sein Bruder wollte, dass die Welt von seinem einsamen Leben erfährt, seinen schweren Schicksalen. Also schrieb er einen brutal ehrlichen Nachruf.

Todesanzeige mit brutal ehrlichen Zeilen von Bruder

„Brian war ein stiller, schüchterner Junge und Mann. Als Kind und Jugendlicher wurde er wegen seiner Schüchternheit und Verletzlichkeit schikaniert. Als Erwachsener passte er nicht ins Bild. Er hat nie gelernt, einen Computer oder ein Handy zu benutzen, was ihn davon abhielt, sich für die meisten Jobs zu bewerben“, schreibt Steve Eldridge über seinen Bruder Brian in dem Nachruf, der am Sonntag (13. August) in der Lokalzeitung „Pioneer Press“ veröffentlicht wurde.

„Er verdiente seine Brötchen mit Zeitungsaustragen, dem Recycling von Aluminiumdosen und Hausmeistertätigkeiten“, heißt weiter. Von seinen Arbeitgebern sei er ausgebeutet worden. „Sein letzter Job war die Reinigung einer Bingohalle um Mitternacht für 10 Dollar pro Stunde an sieben Abenden in der Woche und 364 Tagen im Jahr.“. Er habe knapp unter der Mindestanzahl an Wochenstunden arbeiten müssen, um irgendwelche Rechte oder Leistungen zu erhalten. „Sein Arbeitgeber feuerte ihn an Heiligabend fristlos. Er hatte dort über 15 Jahre lang gearbeitet“.

Todesanzeige geht viral: „Er hatte niemanden, der sich um ihm kümmerte“

Es sind Zeilen, die ans Herz gehen. „Er hatte keine Freunde oder Familie, die sich um ihn gekümmert haben. Er war ruhig, klug, großzügig und einsam.“ Als man Brian in seiner Wohnung fand, sei er bereits seit mindestens vier Tage tot gewesen. Bruder Steve schließt mit den Worten: „Ich werde ihn vermissen.“

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Der Nachruf bewegte nicht nur die Leserinnen und Leser der Lokalzeitung, sie habe viele Zuschriften erhalten, wie die „Pioneer Press“ berichtet. Auch im Netz und in den sozialen Medien ging der Nachruf viral, wurde unzählige Male geteilt und kommentiert.

Ein pensionierter Priester in Crosslake (Minnesota) schrieb, dass er den Nachruf auf Eldridge während seiner Wochenendpredigt gelesen habe. „Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es“, sagte er der Zeitung. „Ich kannte Brian nicht, aber das war eine Lektion für uns alle.“

Todesanzeige von Brian Eldridge: „Etwas über das Leben lernen“

Eine Frau sagte, sie sei auf den Nachruf gestoßen, nachdem sie eine auf einer Bank liegende Zeitung gefunden hatte. „Ich weiß nicht, warum ich Brians Nachruf gelesen habe. Aber ich weiß, dass dein Schreiben mich verändert hat. Gott segne dich, lieber Freund“, schrieb sie.

„Wir können aus seiner Geschichte alle etwas über das Leben lernen“, heißt es dort etwa. „Was für eine wunderbare und ehrliche Erinnerung an Brian. Vielleicht wird dies andere dazu veranlassen, sich mehr an Menschen wie Brian zu erinnern und ihnen im Leben die Hand zu reichen. Ich hätte ihn gerne gekannt“, schrieb eine Frau.

Brian Eldridge starb einsam und allein in seiner Zweizimmerwohnung

Brian Eldridge wurde Mitte Juli in seiner engen Zweizimmerwohnung in Mounds View aufgefunden, nachdem sein Bruder ihn vier Tage lang angerufen hatte, ohne eine Antwort zu erhalten. Steve Eldridge, der in Oregon lebt, sagte, seine Familie habe eine Reise nach Minnesota geplant und Brian angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sie ihn gerne besuchen würden.

Der „Pioneer Press“ erzählte Steve, dass er das letzte Mal an seinem Geburtstag Anfang Mai mit seinem Bruder gesprochen habe. Das letzte Mal gesehen habe er ihn im Oktober 2022. Er habe daher ein schlechtes Gewissen. Auch er habe sich zu wenig um seinen Bruder gekümmert: „Ich hadere damit, ob ich besser auf ihn hätte aufpassen, ihm näher hätte bleiben müssen.“

Dass die Geschichte vom extrem schüchternen Brian Eldridge nun nach seinem traurigen Tod viral geht, hinterlasse auch einen faden Beigeschmack: „Warum hat niemand mal nach seinem Namen gefragt? Er hatte keine Freunde, niemand hat ihn irgendwo eingeladen oder sogar mit ihm gesprochen hat. Es ist eine traurige Geschichte.“