An Rosenmontag rast in Mannheim ein Autofahrer in eine Menschenmenge. Zwei Menschen kommen ums Leben. Polizei und Rettungskräfte sind im Großeinsatz. Einige Fragen sind noch offen.
Todesfahrt von MannheimTäter, Ablauf, Opfer: Was wir wissen – und was nicht
In der Innenstadt von Mannheim fährt ein Mann in einem Auto in eine Menschenmenge. Es sind viele Menschen unterwegs, denn es ist Rosenmontag.
Ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften ist seit Stunden im Einsatz. Zwei Menschen kommen ums Leben.
Todesfahrt in Mannheim: Was wir wissen
Der Tatort: Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
Der Ablauf: Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter langen Planken, die Haupteinkaufstraße, gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
Der Täter: Der mutmaßliche Fahrer ist nach Polizeiangaben festgenommen worden. Er liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verletzt in einer Klinik. Er ist demnach deutscher Staatsbürger. Laut dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist der Verdächtige 40 Jahre alt und kommt aus Rheinland-Pfalz.
Es gebe ein paar Vorstrafen, die lange zurücklägen, sagte Staatsanwalt Romeo Schüssler in Mannheim. Dabei gehe es um eine Körperverletzung, für die er eine kurze Freiheitsstrafe verbüßt habe vor über zehn Jahren, außerdem ein Fall von Trunkenheit im Verkehr. Bei der letzten Tat handle es sich um ein Delikt im Bereich von Hate Speech aus dem Jahr 2018. Er habe einen entsprechenden Kommentar auf Facebook abgesetzt und sei deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Es gebe Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters. Bei seiner Festnahme hat er sich mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen, wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhaus. Er konnte noch nicht vernommen werden.
Mittäter: Die Polizei geht nicht von Mittätern aus. Ein Polizeisprecher sagt, es gebe keine weitere konkrete Gefährdungslage in Mannheim, nur eine abstrakte.
Opfer: Es gibt laut Innenminister Strobl zwei Tote. Es handele sich dabei um eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann, wie der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger, mitteilte. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen waren. Viele weitere Menschen wurden verletzt. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwischen fünf und zehn Menschen verletzt.
Der Polizeieinsatz: Polizei und Rettungskräfte sind laut Polizei vor Ort. In der Innenstadt könne es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, hieß es. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, das Stadtgebiet zu meiden. Die Bürger sollten sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Der Innenstadtbereich sei weiträumig geräumt.
Vorkehrungen: Nach Auskunft der Uniklinik wurde ein Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Todesfahrt in Mannheim: Was wir nicht wissen
Die Opfer: Wie viele Schwerverletzte genau und wie schwer die Verletzungen sind, dazu konnte die Polizei noch keine gesicherten Angaben machen. Auch zur Identität der Opfer wurden noch keine Angaben gemacht.
Die Hintergründe: Laut Sicherheitskreisen ist die Motivlage des Verdächtigen völlig offen.
Zum Autofahrer selbst: Die Polizei prüft den Hintergrund des mutmaßlichen Täters. (dpa)