Bei Unfall entstanden„Tor zur Hölle“ soll für immer geschlossen werden

Der Krater „Tor zur Hölle“ in der Nähe von Darvaza (Turkmenistan) aufgenommen am 11. Juli 2020.

Der Krater „Tor zur Hölle“ in der Nähe von Darvaza (Turkmenistan) soll für immer geschlossen werden. Unser Foto wurde am 11. Juli 2020 aufgenommen. 

Seit 50 Jahren brennt das „Tor zur Hölle“. So wird ein Krater in Turkmenistan genannt, der bei einem Unfall entstand. Jetzt soll er für immer geschlossen werden.

Einem seit fünf Jahrzehnten in Flammen stehenden Gaskrater soll nach dem Willen von Turkmenistans Machthaber Gurbanguli Berdimuchamedow endgültig der Schlund gestopft werden. In einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede wies der Präsident am Samstag, 8. Januar, die zuständigen Beamten an, einen Weg zu finden, um die Flammen im Darwasa-Krater zu löschen.

Der inmitten der Karakum-Wüste liegende Krater, der auch „Tor zur Hölle“ genannt wird, ist längst zu einer Touristenattraktion der ehemaligen Sowjetrepublik geworden. Er war 1971 bei einem Bohrunfall sowjetischer Experten entstanden: Sie bohrten in einen Hohlraum, die dünne Erddecke brach ein und es entstand ein 70 Meter breiter und 20 Meter tiefer Krater, aus dem große Mengen Methangas ausströmten.

„Tor zur Hölle“ in Turkmenistan soll für immer geschlossen werden

Um zu verhindern, dass sich die gefährlichen Dämpfe weiter ausbreiteten, beschlossen die Fachleute schließlich, es zu verbrennen. Doch statt nach wenigen Tagen auszugehen, entwickelte sich das Feuer zum Dauerbrenner. Alle Löschversuche blieben erfolglos. Im Jahr 2018 benannte Berdimuchamedow das „Tor zur Hölle“ schließlich in „das Leuchten von Karakum“ um.

Inzwischen aber sieht der autoritäre Staatschef den brennenden Krater in einem schlechten Licht. Er schade der Umwelt und der Gesundheit der in der Nähe lebenden Menschen, sagte Berdimuchamedow.

Zudem verliere das Land wertvolle natürliche Ressourcen, aus denen sich „beträchtliche Gewinne erzielen“ ließen. Diese könnten „zur Verbesserung des Wohlergehens unserer Bevölkerung“ eingesetzt werden. Zum zweiten Mal seit 2010 ordnete der 64-Jährige nun das Ende des menschengemachten Spektakels an. (afp)