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„Konnte nicht atmen“Mehrere Tote bei Musik-Festival: Besucherin schildert dramatische Szenen

Nach einer Massenpanik beim Astroworld-Festival sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Eine Besucherin und Ersthelferin schildert die dramatischen Szenen.

von Alexandra Miebach  (mie)

Houston. Es sind dramatische Szenen, die sich auf dem Astroworld-Festival in Houston im US-Bundesstaat Texas abgespielt haben.

Bei einer Massenpanik während eines Auftritts des US-Mega-Stars Travis Scott (29) sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, etliche weitere wurden verletzt.

Astroworld-Festival: Überlebende schildert heftige Szenen

Via Instagram schildert Madeline Eskins, die selbst auf dem Festival war, wie sie die Massenpanik erlebt hat. In ihrem Beitrag schreibt sie: „Ich habe grade das Astroworld-Festival verlassen und lasst es mich sagen, als jemand, der auf jedem Astroworld-Festival war: Dieses war vollkommen anders. Es war schrecklich.“

Weiter berichtet sie: „Ich wurde ohnmächtig, weil sich Menschen gegen mich gedrückt haben und ich nicht atmen konnte.“ Nur mit Hilfe eines Freundes schaffte sie es aus der Menge und in Sicherheit.

Astroworld-Besucherin hilft bei der Versorgung der Opfer – viele atmeten nicht mehr

Als sie wieder zu sich kam, wurde sie Zeugin der schrecklichen Massenpanik. „Ich sah mich um und Menschen mit zurück gerollten Augen, wurden von Security-Mitarbeitern weggetragen. Sie bluteten aus Nase und Mund. Ich schrie: ‚Hat jemand den Puls überprüft?‘ Dann bat mich der Securitymann ihm zu helfen.“

Die Bühne des Astroworld-Festivals.

Mindestens acht Menschen sind beim Astroworld-Festival in Texas gestorben.

Madeline Eskins ist selbst Krankenschwester und half bei der Untersuchung der Opfer. Bei zwei Menschen habe sie bereits keinen Puls mehr feststellen können, berichtet sie weiter.

Astroworld-Festival: Handynetz bricht zusammen

Im Backstage-Bereich spielten sich laut der Krankenschwester dramatische Szenen ab. Es habe nicht genug Ambu-Beutel zur Beatmung der leblosen Opfer gegeben. Einige Opfer seien bereits blau angelaufen.

„Menschen aus der Menge versuchten zu helfen. Teenager versuchten die Opfer wiederzubeleben, doch sie machten es falsch. Andere Menschen übten die Herz-Lungen-Wiederbelebung an Menschen aus, die noch Puls hatten und wo niemand vorher den Puls gecheckt hatte“, schreibt sie weiter.

Außerdem habe es kein Handynetz gegeben, um weitere Hilfe zu rufen. Besonders krass: Während der Massenpanik soll das Konzert des US-Rapper Travis Scott zunächst weitergegangen sein: „Menschen flehten die Crew, die sich um die Bühnenbeleuchtung kümmerte, an, das Konzert abzubrechen, doch sie taten es nicht.“ Später wurde das Konzert des Rappers dann aber abgebrochen.

Astroworld-Besucherin ist schockiert

„Ich bin enttäuscht und traurig. Endlich kam die Polizei mit weiteren Tragen und holten die Opfer aus der Menge. Doch bei zwei Menschen weiß ich sicher, dass sie mindestens 15 Minuten keinen Puls hatten, bevor sie herausgeholt wurden“, berichtet Madeline Eskins.

Inzwischen ist klar: Mindestens acht Menschen haben bei dem Konzert ihr Leben verloren. Travis Scott hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert.

Astroworld-Veranstalter äußert sich

Inzwischen hat sich auch der Veranstalter des Festivals via Instagram zu der Massenpanik geäußert. In einem Post heißt es: „Unsere Herzen sind heute Abend bei der Astroworld-Festival-Familie (Anmerkung der Redaktion: gemeint sind die Besucher) – besonders bei denen, die wir verloren haben und ihren Liebenden.“

Man wolle sich nun darauf konzentrieren, den örtlichen Behörden bei der Aufklärung des dramatischen Vorfalls zu helfen. Das Festival wird daher am Samstag, 6. November, nicht fortgesetzt.