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Jogger getötetSchicksal von Problembärin schien besiegelt, jetzt die Wende

Ein Braunbär in der Region Trentino.

Nachdem eine Bärin in der Region Trentino einen Jogger attackiert und getötet hat, sollte das Tier erschossen werden. Tierschutzvereine stoppten den Abschussbefehl bis zum 11. Mai. Das Bild zeigt einen Bären in der Region Trentino im Juni 2016.

Nachdem bekannt wurde, dass Bärin Gaia für den Tod eines Joggers verantwortlich ist, schien ihr Schicksal besiegelt. Doch jetzt könnte eine überraschende Wendung alles ändern.

von Eva Gneisinger  (eg)

Zuletzt stand es schlecht um Bärin Gaia: wie auch ihr Bruder Bruno sorgte das 17 Jahre alte Bärenweibchen für ordentlich Chaos. Was Bruno im Jahr 2006 widerfahren ist, sollte auch auf die Bärin zukommen – der Abschuss! Bis jetzt: Tierschutzvereine setzten sich für das Tier ein und erreichten einen großen Schritt.

Ein italienisches Gericht hat nun den Abschussbefehl für „Problembärin“ JJ4 namens Gaia in der norditalienischen Provinz Trentino ausgesetzt. Das Verwaltungsgericht in Trient habe damit der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung gegen den von der Provinz Trentino angeordneten Abschussbefehl stattgegeben, hieß es in einem Dekret, das am Freitag, 14. April 2023, veröffentlicht wurde.

Trient: Bärin Gaia sollte 2020 bereits getötet werden

Die Vereine LAV und LAC, die bereits zuvor die Tötung von wilden Tieren scharf kritisierten, hatten bei dem Gericht zuvor Berufung eingelegt, um die Tötung zu stoppen. Der Befehl wird dem Dekret zufolge vorerst bis zum 11. Mai ausgesetzt. Dann werde es eine Anhörung vor dem Gericht geben, um über das Schicksal des Bärenweibchens zu entscheiden.

Ein 26-jähriger Jogger wurde am 5. April 2023 in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei ihr um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno.

Der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, ordnete daraufhin die Tötung des Tieres an. Bereits 2020 sollte das Bärenweibchen erlegt werden. Es hatte damals zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Monte Peller angegriffen. Auch 2020 entschied ein Gericht gegen die Tötung.

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch indes zugespitzt. Die Provinz will die Bärin töten und generell die Bärenanzahl in dem Gebiet massiv verringern. Fugatti plädierte etwa für einen Massentransfer von Bären aus dem Trentino in andere Gebiete.

Tierschutzvereine kritisieren hingegen die Pläne. „Die Bären und Bürger des Trentino haben das Recht, in Frieden zusammenzuleben!“, schrieb LAV bei Twitter als Reaktion auf das Dekret des Gerichts. „Für uns ist diese Nachricht äußerst positiv, sie ordnet die Rettung von JJ4 mindestens bis zum 11. Mai an“, wird der LAV-Projektleiter Massimo Vitturi von der Nachrichtenagentur Adnkronos zitiert.

Er kritisierte die Provinz Trentino dafür, umgehend die Tötung des Tieres angeordnet zu haben. Man hätte seinen Worten zufolge etwa zunächst die Bürger für die wilden Tiere sensibilisieren oder Wildtierkorridore einrichten können. (dpa/eg)