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Russische InvasionPanzerfahrzeug einfach abgeschleppt? Ukrainer setzt sich zur Wehr und wird zum Helden

Ein ukrainischer Soldat inspiziert ein beschädigtes Militärfahrzeug.

Ein ukrainischer Soldat inspiziert am 27.2.2022 in Charkiw ein beschädigtes Militärfahrzeug.

Russlands Invasion in die Ukraine hat in dem Land den Ausnahmezustand ausgelöst. Die ukrainischen Truppen fürchten, nicht gegen die Militärmacht anzukommen. Doch Videos zeigen: Auch auf der russischen Seite läuft es offenbar chaotisch ab.

Die russische Invasion in die Ukraine läuft auf vielen Ebenen nicht nach dem Plan von Wladimir Putin. Es wird von jungen Soldaten berichtet, die die Waffen niederlegen, schlechter Organisation, fehlendem Sprit und Verpflegung.

Und dann kommt da noch die Bevölkerung der Ukrainer dazu, die sich entschlossen und mit allen Mitteln gegen die russischen Truppen wehrt – und sei es mit einem Traktor. Zumindest lässt darauf ein Video schließen, das am Sonntag, 27. Februar 2022, mehrfach in den sozialen Netzwerken zu sehen war und schon weit über drei Millionen Mal abgerufen wurde.

Ukraine-Krieg: Traktor stiehlt russischen APC

In dem Clip sieht man, wie ein Bauer mit seinem Traktor in der Südukraine einen russischen APC (ein gepanzertes Fahrzeug zur Personen- oder Materialbeförderung) einfach stiehlt – und ein russischer Soldat ihm am Ende des Clips verzweifelt hinterherrennt. Der Kommentar auf Twitter: „Bin kein Experte, aber es wirkt nicht so, als ob die russische Invasion so verläuft, wie sie sich das vorgestellt haben.“ Wladimir Putin dürfte das kaum gefallen.

Aber es kursierten noch mehr solcher Videos. Gleich darunter postete ein anderer eine Aufnahme, wie ein weiterer Panzer aus Russland abgeschleppt wird. Auf Ukrainisch kommentiert der Filmer des Videos: „Wir ziehen das jetzt in unseren Hinterhof. Das wird irgendwann mal gutes Geld als Altmetall wert sein.“

Ukraine-Krieg: Bürgermeister stellt sich unbewaffnet russischem Panzer

Die Authentizität der Videos ist natürlich schwer zu verifizieren, doch sie beweisen vor allem: Die Ukrainer und Ukrainerinnen lassen sich nicht unterkriegen. So haben sich mehrere Dutzend Bewohner der ukrainischen Kleinstadt Dniprorudne im Süden des Landes offenbar unbewaffnet einer russischen Militärkolonne mit Panzern entgegengestellt.

Das zeigen mehrere aktuelle Aufnahmen vom Rand von Dniprorudne, die am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Zu sehen ist darin der Bürgermeister der Stadt, Jewhenij Matwjejew, der nach vorne läuft und mit den Fahrern der vordersten Panzers spricht. Die Männer im Hintergrund rufen „Geht nach Hause!“ oder „Wir lassen Euch nicht durch!“. Andere rufen „Held!“ in Richtung Matwjejews. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bürgermeister drehen die Panzer um. Ein Mann, der das Geschehen filmt, sagt halb lachend: „Der Matwjejew verjagt die Panzer, was sonst“.

Und auch schon am ersten Tag der Invasion wurde auf Twitter ein Video veröffentlicht, in dem gezeigt wurde, wie ein vorbeifahrender Ukrainer sich über einen liegengebliebenen russischen Panzer lustig machte. „Wo wollt ihr hin? Soll ich Euch mitnehmen? Zurück nach Russland?“, fragt er auf die Soldaten und lacht.

Fast 5 Millionen mal wurde dieses Video angeschaut. Doch so unbeschwert diese kurzen Einblicke auch sein mögen: Die Lage in der Ukraine ist mehr als ernst und die Invasion der russischen Truppen keinesfalls zu unterschätzen. Denn am Ende wollen die Ukraine und ihre Unterstützer nur eins: Dass der Krieg so schnell wie möglich wieder endet.(ach)