Wird eine wildlebende Tierart für eine längere Zeit nicht gesehen, kann schon mal der Verdacht aufkommen, sie sei ausgestorben. In einem aktuellen Fall trifft das allerdings nicht zu – zum Glück.
Fast 100 Jahre verschwundenMenschen sichten unbekanntes Tier – Forschende identifizieren es
von Lara Hamel (hl)
Man könnte meinen, man hat einen kleinen Bären vor sich, dabei handelt es sich um einen sogenannten Vielfraß.
Der Vielfraß gehört zu der Familie der Marder und ist vor allem in Alaska und Kanada heimisch – und zeigt sich nur sehr selten. Das letzte Mal im Jahr 2018. Jetzt ist das bärenartige Tier wieder aufgetaucht.
Vielfraß in Kalifornien identifiziert
Neben Alaska und Kanada lebt der Vielfraß auch in den Rocky Mountains und dem Kaskadengebirge im Nordwesten der USA. Im südlicher gelegenen Kalifornien gilt der Vielfraß als bedrohte Art und wird besonders geschützt.
Von 2008 bis 2018 konnte die Existenz eines einzigen Vielfraßes in Kalifornien dokumentiert werden, und zwar durch das California Department of Fish and Wildlife (CDFW). Vor 2008 erfolgte die letzte Sichtung in den 1920ern – also vor fast hundert Jahren!
Mehrere Personen hatten Fotos und Videos von dem Tier gemacht, woraufhin das CDFW es als Vielfraß identifizierte. Möglich war das „anhand seiner Größe, Körperproportionen, Färbung und Bewegungsmuster“, wie aus einem Bericht des CDFW vom 1. Juni 2023 hervorgeht.
Der Vielfraß wurde demnach im Mai 2023 im Inyo National Forest und im Yosemite National Park gesichtet. Daniel Gammons, der leitende Umweltwissenschaftler des CDFW, freut sich besonders: „Da in den letzten 100 Jahren nur zwei Vielfraße in Kalifornien bestätigt wurden, sind diese jüngsten Entdeckungen sehr interessant.“