2025 steht im Zeichen der Venus. Wir erklären den „Erdzwilling“ und ein faszinierendes Phänomen im März.
Verblüffendes zum Venusjahr 2025Heißer Liebes-Planet schiebt Doppelschicht
Sie ist hoch oben am Himmel und doch so heiß wie die Hölle. Sie ist nach dem Mond das zweithellste Gestirn am Nachthimmel. Und 2025 ist ihr Jahr: Ohne Venus läuft wenig. Sowohl was Astrologie als auch wissenschaftliche Astronomie angeht. Denn zwischen dem 18. und 21. März wird der Planet, der der römischen Liebesgöttin zugeordnet ist, „doppelsichtig“. Ein seltener Anblick!
Der Liebes-Planet hat im März seine liebe Müh', denn normalerweise ist er entweder Morgen- oder Abendstern. Doch gerade schrumpft die Venus zur grazilen Sichel und wird vom Abend- zum Morgenstern. Dabei schiebt sie Doppelschicht und zeigt sich sowohl abends als auch morgens am Himmel, wenn auch nur kurz und recht tief am Horizont, was an ihrer extrem nördlichen Position liegt.
Die Venus – lebensfeindlicher „Zwilling“ der Erde
Das Phänomen der doppelten Venus ist nur etwa alle acht Jahre zu beobachten. Wer die zweifache Sichtbarkeit genießen möchte, braucht eine gute und vor allem unverbaute Sicht sowohl auf den Ost- als auch den Westhorizont, klares Wetter ohne Dunst- oder Nebelschwaden und sollte ein Fernglas nicht vergessen. Detaillierte Infos etc. zur genauen Venus-Position gibt es z. B. bei „Spektrum der Wissenschaft“.
Wenn das mal kein Anlass ist, sich näher mit der holden Weiblichkeit unter den Planeten zu befassen. Um direkt mit einem Missverständnis aufzuräumen: Obwohl die Venus Morgen- bzw. Abendstern genannt wird und viel heller strahlt als Sirius, der leuchtendste (echte) Stern am Firmament, ist und bleibt sie ein Planet. Und anders, als der schöne Name Venus vermuten lässt, ein ganz und gar garstiger!
Eingehüllt in einen tödlichen Wolkenmantel aus Schwefelsäure, der einen direkten Blick auf die Planetenoberfläche unmöglich macht, ist die Venus um 450 Grad Celsius heiß, bei einem Luftdruck, der 90-mal höher ist als auf der Erde. Ganz vereinfacht gesagt: ein hochgiftiger, alles zerquetschender Pizzaofen ohne Sauerstoff.
Und das als „Zwillingsplanet“ unserer Erde! Denn die Venus hat in etwa die gleiche Größe wie die Erde, besteht aus etwa den gleichen Gesteinen, auch die chemische Zusammensetzung ist sehr ähnlich. Genau wie die Schwerkraft: Ein auf der Erde 80 Kilogramm schweres Wesen würde auf der Venus 72 Kilogramm auf die Waage bringen. Der Treibhauseffekt auf der Venus, hervorgerufen durch den extrem hohen Anteil an Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre, gilt als dramatische Studie für das Erdklima.
Deutliche Unterschiede aber gibt es nicht nur bei der Zusammensetzung der Atmosphären, sondern auch bei der Tageslänge. Unsere Erde umrundet in 150 Millionen Kilometern die Sonne in 365 Tagen. Die Venus, mit 108 Millionen Kilometern näher an der Sonne, braucht dafür rund 225 Tage. Und nun ein Paradoxon: Ein Venusjahr ist kürzer als ein Venustag! Warum? Weil der Liebes-Planet in Sachen Rotation eher behäbig ist. Dreht sich die Erde binnen 24 Stunden einmal um sich selbst, rotiert Venus extrem langsam – nämlich binnen 243 Erdentagen um die eigene Achse. Der Planet dreht sich also wesentlich schneller um die Sonne als um sich selbst.
Mission impossible? Warum Flüge zur Venus so heikel sind
Venus-Missionen sind im Gegensatz zu denen mit Ziel Mars knifflig. So wurden mehrere US-amerikanische und sowjetische Sonden noch in der Atmosphäre zerstört, meist wegen des ungeheuren Drucks und der Hitze. Die europäische Raumfahrtorganisation ESA will 2031 eine weitere Sonden-Mission zur Venus starten. EnVison soll im Gegensatz zu der 2005 ins All geschickten Sonde VEX (Venus Express; verglühte Ende 2014) nicht nur die Atmosphäre, sondern auch den Kern des heißen „Höllenplaneten“ erforschen.
Und endlich Antworten auf seit langem offene Fragen liefern, also z. B. verstehen helfen, wie und wann der Erd-Zwilling so unwirtlich geworden ist. Wichtige Grundlagen für die Venus-Forschung haben u. a. die Magellan-Mission der NASA (1990-1994) oder einige der insgesamt 16 „Venera“-Missionen der damaligen Sowjetunion (70er und 80er) gelegt.
Doch nicht nur Wissenschaftler, auch Astrologen befassen sich mit der Venus, unter deren Einfluss das Jahr 2025 steht. Venus, Symbol weibliche Kraft, für Schönheit, Liebe und Beziehungen, schickt uns jede Menge „good Vibrations“. Venus schickt uns mehr Menschlichkeit, und „lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was uns innerlich erfüllt und äußerlich erblühen lässt“, so Astrologin Phi Weber.
Und als hätte das Universum gewusst, dass sich 2025 bisher eher rumpelig, ruppig und ratlos anfühlt, ermutigt Venus dazu, sich selbst und anderen mit liebevoller Fürsorge zu begegnen. „Venus lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was uns innerlich erfüllt und äußerlich erblühen lässt“, so die Astrologin bei RTL. Klingt danach, als könnten es die Gestirne doch noch gut mit uns Sterblichen meinen ...