Schockierende DetailsVergewaltigungen bei Porno-Drehs – Peiniger müssen vor Gericht

Ein Mann macht Fotos von einer Frau, die nur mit Dessous bekleidet ist.

Dutzende junge Frauen sollen mit falschen Versprechungen überredet worden sein, bei Amateur-Pornofilmen mitzuwirken. Das Symbolfoto steht nicht in direktem Zusammenhang mit dem Fall in Frankreich.

Mehrere Männer müssen sich vor Gericht verantworten. Es geht um Gruppenvergewaltigung, organisierten Menschenhandel und schwere Zuhälterei – alles für den Dreh von Porno-Filmen.

Es sind schockierende Details, die da ans Licht kommen. Jetzt müssen sich in Frankreich insgesamt 17 Männer in einem großen Prozess zu schweren Vergewaltigungen Dutzender Frauen bei Dreharbeiten für eine Amateurpornoplattform verantworten.

Am Donnerstag (31. August 2023) wurde der Prozess vor einem Pariser Strafgericht angeordnet, rund 50 weibliche Opfer wurden identifiziert.

Porno-Dreh: Junge Frauen waren Opfer eines organisierten Systems

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus mit dem Fall vertrauten Quellen erfuhr, sollen Darsteller, ein Anwerber von Darstellerinnen und Verantwortliche der Pornoplattform „French Bukkake“ vor Gericht gestellt werden.

Ihnen werden unter anderem Gruppenvergewaltigung, organisierter Menschenhandel und schwere Zuhälterei vorgeworfen. Vier der Beschuldigten sitzen derzeit in Untersuchungshaft.

Die Opfer waren im Schnitt um die 20 Jahre alt und wurden wegen ihrer prekären Lebensumstände ins Visier genommen. Etwa 40 der Frauen und vier Organisationen sind Nebenkläger.

Die im Oktober 2020 eingeleiteten Ermittlungen konzentrierten sich auf das von dem 42 Jahre alten Julien D. organisierte „System“, wie es in einer von zwei Pariser Richterinnen unterzeichneten Verfügung heißt. Dem Mann wird vorgeworfen, zwischen 2013 und 2019 junge Frauen geködert und sie dann zu Dreharbeiten für Amateurpornos mit zwei Mitstreitern gedrängt zu haben. Julien D. wird beschuldigt, in diesem Zusammenhang rund 30 Frauen vergewaltigt zu haben.

Den Frauen wurden eine gute Vergütung, eine gute Behandlung und Diskretion mit einer Ausstrahlung außerhalb Frankreichs versprochen. Die Frauen gaben jedoch an, vor Ort erneut schwere Vergewaltigungen erlitten zu haben. Die Aufnahmen wurden dann über die Pornoplattform verbreitet. Viele der Frauen berichteten von Dreharbeiten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. (afp)