+++ EILMELDUNG +++ Explosion auf der Ehrenstraße Kölner Polizei sucht diesen Mann – am Hauptbahnhof fotografiert

+++ EILMELDUNG +++ Explosion auf der Ehrenstraße Kölner Polizei sucht diesen Mann – am Hauptbahnhof fotografiert

Riesige AschewolkeVulkan bricht aus – er könnte sogar das Klima beeinflussen

Derzeit lässt er wieder Asche regnen – der Vulkan Schiwelutsch in Russland. Er gehört mit mehr als 3000 Metern Höhe zu den größten Vulkanen der Halbinsel Kamtschatka.

Seit Tagen brodelt es im Osten Russlands – der Riesenvulkan Schiwelutsch hat am Dienstag (11. April 2023) Asche gespuckt. Starker Ascheregen hüllt die fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka in eine dicke Schuttschicht. Die Region erlebte den größten Ascheregen seit 60 Jahren.

Auf dem Boden habe sich in der Ortschaft Kljutschi innerhalb von vier Stunden eine 8,5 Zentimeter dicke Schicht aus Asche gebildet, teilte der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Alexej Oserow, mit. In dem Dorf, das mit 47 Kilometern Entfernung am nächsten an dem Vulkan liegt, sei zuletzt 1964 eine solche Menge an Asche registriert worden.

Riesige Aschewolke über der ganzen Insel

Auch andere Ortschaften waren betroffen. Auf Bildern in sozialen Netzwerken war eine riesige Aschewolke zu sehen. Die Vulkanologen veröffentlichten auch Videos, auf denen Häuser, Autos und Straßen mit einer dicken Ascheschicht zu sehen waren. In einem Clip wurde gezeigt, wie Menschen mit Händen die graue Masse auf einer Schneedecke wegschoben. Der Schiwelutsch gehört mit mehr als 3000 Metern Höhe zu den größten Vulkanen der für ihre geologische Aktivität weltberühmten Halbinsel.

Die Asche-Wolke soll eine Höhe bis zu 20 Kilometer erreicht haben. Für den Flugverkehr wurde die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen. Behörden zufolge dauerte der Ascheregen an. Die Partikel fielen demnach teils mit Schnee vermischt auf den Boden. Menschen wurden aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Die Schulen sagten den Unterricht ab. Teilweise fiel die Stromversorgung aus.

Asche im Trinkwasser gefunden

In Kljutschi berichteten Bewohner, aus ihren Wasserhähnen komme aschgraue Flüssigkeit. Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtete unter Berufung auf den örtlichen Zivilschutz, dass eine Versorgung mit Trinkwasser von einer Militärbasis aus organisiert werde. Vulkanologen warnten, dass die Aschewolke sich von dem Riesenvulkan bis in die 450 Kilometer entfernte regionale Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski erstrecken könnte.

Experten waren im Einsatz, um das konkrete Ausmaß der Gefahr für die Bevölkerung auf der dünn besiedelten Halbinsel zu bewerten. Demnach hatten die Vulkanologen schon seit Monaten mit einem solchen Ausbruch des Schiwelutsch gerechnet. Vor einigen Tagen hatte auch der Vulkan Besymjanny eine rund zehn Kilometer hohe Aschesäule in die Luft geblasen. Geologen veröffentlichten Fotos davon, wie Lava und Dämpfe aus dem Vulkan austraten.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de Umfrage teil:

Vulkanausbruch des Schiwelutsch könnte Klima beeinflussen

Dem russischen Klimaforscher Alexej Kokorin zufolge könnte der Ausbruch des Schiwelutsch durch die ausgestoßenen Partikel sogar eine kurzfristige Abkühlung der Erdatmosphäre in den kommenden zwei Jahren auslösen.

Demnach könnte der Schiwelutsch auch den Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island iübertreffen. Im Jahr 2010 lag der Luftverkehr über Europa wochenlang lahm: „Alles hat fürchterlich gebrodelt, die Flugzeuge sind nicht geflogen, aber es gab kein Abdriften in die Stratosphäre und somit praktisch keine Auswirkungen auf das Klima“, sagte Alexej Kokorin der Nachrichtenagentur Ria Novosti.

Die Halbinsel Kamtschatka liegt etwa 6600 Kilometer östlich von Moskau und ist mit etwa 30 aktiven Vulkanen eines der Gebiete mit der weltweit höchsten Konzentration geothermischer Aktivität.

Wegen seiner Vulkane, Geysire und Thermalquellen ist Kamtschatka ein Sehnsuchtsziel vieler Naturliebhaber. Die 1200 Kilometer lange und bis zu 450 Kilometer breite Halbinsel Kamtschatka zählt rund 160 Vulkane, doch nur die wenigsten davon sind noch aktiv. Die Vulkanregion gehört zum Unesco-Weltnaturerbe. (dpa)