Weder Komet noch AsteroidMysteriöses Weltraumobjekt entdeckt

Es wurde ein neuer Weltraumkörper entdeckt: Objekt 2005 QN137.

Es wurde ein neuer Weltraumkörper entdeckt: Objekt 2005 QN137. Auf dem Foto ist der Schweifstern McNaught 2009 R1 zu sehen, aufgenommen wurde das Bild am 9. Juni 2010.

Ein mysteriöser Himmelskörper wurde entdeckt. Das Objekt 2005 QN137 lässt sich weder klar den Kometen noch den Asteroiden zuordnen, sondern scheint eine Kreuzung aus beidem zu sein – das wirft viele Fragen auf.

von Sarah Istel  (sai)

Arizona. Komet oder Asteroid? Henry Hsieh vom Planetary Science Institute in Tucson, Arizona hat eine mysteriöse Entdeckung gemacht: Ein Weltraumobjekt mit Merkmalen von Asteroiden und Kometen gleichermaßen wurde in unserem Sonnensystem entdeckt.

Darüber berichtete das Nachrichtenportal „theaktuellenews.com“ zuerst.

Das rätselhafte Objekt wird von den meisten nur als „Hybrid“ oder „Kreuzung “ aus einem Kometen und einem Asteroiden betitelt, trägt aber ursprünglich den Namen „2005 QN137“. Wissenschaftler bemühen sich tatkräftig, für mehr Klarheit zu sorgen und den Asteroid-Komet-Hybrid genauer zu untersuchen.

Die rätselhafte Lage der Asteroid-Komet-Kreuzung

Das Weltraumobjekt befindet sich im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems– wie der Name bereits vermuten lässt, kommt es dort zu der größten Ansammlung von Asteroiden. Der Gürtel befindet sich zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter.

Auffällig am Objekt 2005 QN137 ist nun jedoch, dass seine Bewegungen von denen der anderen Asteroiden abweichen und er einen langen Schweif zu haben scheint.

Ein Hybrid aus Komet und Asteroid

Zwar hat Objekt 2005 QN137 einen dünnen, geraden Schweif aus Staub und Gas, was charakteristisch für Kometen ist, jedoch reiche das in diesem Fall nicht für eine klare Kategorisierung aus, er enthalte nämlich unter anderem nicht genug Eis.

„Er kann sowohl als Asteroid als auch als Komet betrachtet werden, genauer gesagt als ein Asteroid des Hauptgürtels, der erst kürzlich als Komet erkannt wurde. Er entspricht den physikalischen Definitionen eines Kometen, da er wahrscheinlich eisig ist und Staub in den Weltraum ausstößt, obwohl er auch die Umlaufbahn eines Asteroiden hat“, sagte Hsieh laut „theaktuellenews.com“. Der Wissenschaftler hatte sich bei einer Pressekonferenz auf der 53. Jahrestagung der „Division for Planetary Sciences der American Astronomical Society“ geäußert.

Zuvor ist man davon ausgegangen, dass es sich bei Asteroiden und Kometen um zwei völlig unterschiedliche Arten von Objekten handelt. Die Entdeckung von Objekt 2005 QN137 wirft somit einige Fragen auf.

Das sind die Eigenschaften von 2005 QN137

Wissenschaftler schätzen die Länge des Schweifes auf über 450.000 Meilen (ca. 724.205 km) – das wäre eine Reise zum Mond und wieder zurück. Zusätzlich hat das Objekt einen festen Kern von ungefähr zwei Meilen Durchmesser an seiner Spitze.

Im Kontrast dazu steht die Breite seines Schweifes – der ist nämlich nur ungefähr 1.400 Kilometer breit. Daraus schließen Wissenschaftler des Planetary Science Institute, dass die Staubpartikel von 2005 QN137 nur mit extrem langsamer Geschwindigkeit vom Kern weg schweben würden, und dass der aus dem Kometen entweichende Gasstrom (der normalerweise den Staub von einem Kometen ins All abträgt) extrem schwach sei.

Künstlerische Darstellung des Vorbeiflugs von «BepiColombo» am Merkur am 1. Oktober 2021.

Künstlerische Darstellung des Vorbeiflugs von „BepiColombo“ am Merkur am 1. Oktober 2021.

Ein sich sehr schnell drehender Kern könnte dabei eine bedeutende Hilfe sein, da so der Staub ins All geschleudert werden könne – denn normalerweise wäre es für den Staub schwierig, der Schwerkraft des Kerns selbst zu entkommen.

Wissenschaftler beobachten Objekt 2005 QN137 weiter

Hsieh und David Jewitt entdeckten 2006 bereits eine neue Art von Sonnensystemkörpern, die Hauptgürtelkometen. Sie besitzen die Bahneigenschaften von Asteroiden mit den physikalischen Eigenschaften von Kometen.

Dennoch sind weitere Beobachtungen des Objekts 2005 QN137 unerlässlich, um die Rotationsgeschwindigkeit des Kerns und weitere Thesen zu bestätigen. (sai)