Zu Weihnachten singt in der St.-Paul's-Kathedrale traditionell ein Ensemble aus Erwachsenen und Kindern. In diesem Jahr ist aber etwas anders. Das gefällt nicht allen.
Zum ersten Mal in 900 JahrenWeitreichende Neuerung beim Weihnachtsgottesdienst in London – es gibt viel Kritik
Erstmals in der 900-jährigen Geschichte von St. Paul's singen Mädchen beim Weihnachtsgottesdienst im Chor der berühmten Londoner Kathedrale mit. Lila (11) und Lois (10) sind seit Juni volle Mitglieder des bekannten Ensembles, wie die Zeitung „Guardian“ berichtete. Vorher mussten sie eine Probezeit bestehen und eine spezielle Ausbildung absolvieren.
Die Kirche hatte den historischen Schritt bereits 2022 angekündigt. Bei der Aufnahme der beiden Mädchen im Sommer 2024 zeigte sich die Londoner Bischöfin Sarah Mullally erfreut und bewegt. „Ich hoffe, dass Lila und Lois anderen jungen Mädchen als Inspiration dienen können, was erreicht werden kann, und dass dies ein großer Meilenstein in der 900-jährigen Geschichte von St. Paul's ist“, sagte Mullally damals.
Tradition vor Fortschritt - Aufnahme von Mädchen erntet auch Kritik
Der Chor, dem Erwachsene und Kinder angehören, wird am Weihnachtstag unter der charakteristischen Kuppel zu hören sein. St. Paul's ist aber nicht die erste anglikanische Kathedrale, die Mädchen dauerhaft in ihren Chor aufnimmt. Salisbury war vor 33 Jahren die erste, viele andere wie York folgten.
Auch lesen: Royales Mitglied packt aus So verbringt die britische Königsfamilie die privaten Weihnachtstage
Noch immer gibt es aber auch Kritik an der Aufnahme von Mädchen. So betont die Traditional Cathedral Choir Association das „herrlich einzigartige Erbe“ reiner Männer- und Jungenchöre. Es handele sich um einen „enorm bedeutenden Teil unseres Erbes mit einer Geschichte, die bis zur Reformation und Jahrhunderte darüber hinaus zurückreicht“. Insbesondere Knabensopran und Countertenor böten einen einzigartigen Klang. (dpa)