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Weltweites IT-ProblemStörungen an Flughäfen, Kliniken und Bahnen – rund 70 Kommunen in NRW betroffen

Computerprobleme legen aktuell Systeme lahm. Vor allem der Flugverkehr ist davon betroffen.

Computerprobleme führen weltweit zu weitreichenden Störungen. In Deutschland mussten unter anderem die Flughäfen Berlin und Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen.

Auch an mehreren Flughäfen in Baden-Württemberg kommt es zu Verzögerungen. Der Flughafen Köln ist ebenfalls von der IT-Panne betroffen, genauso wie der Flughafen Düsseldorf.

IT-Panne: Systeme weltweit betroffen

Auch in anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr auch der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört. In Australien waren neben dem Flugverkehr auch Rundfunksender und Supermarktketten betroffen.

Die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, auch der Hafen Rotterdam untersuche mögliche technische Probleme. Auch das Außenministerium sei betroffen, dazu mehrere Krankenhäuser im Land, die Operationen verschoben. Der Sender Talpa berichtete ebenfalls von technischen Problemen. In Großbritannien meldete das wichtigste Bahnunternehmen Probleme, auch die Börse in London war betroffen.

Der britische Fernsehsender Sky News sendete vorübergehend kein Programm und teilte auf einem Standbild mit: „Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung dieser Sendung. Wir hoffen, die Übertragung von Sky News in Kürze wiederherstellen zu können.“ Das Programm war zwischenzeitlich kurz wieder auf Sendung.

In Nordrhein-Westfalen gibt es ebenfalls IT-Probleme. „Auch die Kunden der Südwestfalen-IT (SIT) sind von dem globalen Problem betroffen“, berichtete das Unternehmen. Damit sind rund 70 Kommunen in NRW als SIT-Kunden getroffen. Das Ausmaß war zunächst unklar. „Die Dauer der Störung ist derzeit noch ungewiss.“ Die Kunden der SIT habe man bereits über die aktuelle Lage informiert.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, von den weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen seien auch Unternehmen in Deutschland betroffen, darunter Betreiber kritischer Infrastruktur. Zur kritischen Infrastruktur zählen unter anderem Energieversorger, Transport und Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser, Abwasser und Telekommunikation.

Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike

Ursache für die Störungen sei offenbar ein fehlerhaftes Update einer IT-Security-Lösung (Falcon) des Herstellers Crowdstrike, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Diese werde von zahlreichen weiteren IT-Diensten genutzt, die in der Folge ausfallen.

Nach Informationen des BSI habe der Hersteller der betroffenen Security-Lösung einen „Workaround“ kommuniziert, der von Betroffenen umgesetzt werden sollte. Das Unternehmen Microsoft habe darüber hinaus mitgeteilt, dass es in der Microsoft-Lösung Azure zu einem Konfigurationsfehler gekommen sei, der ebenfalls weltweit Auswirkungen zeige.

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen. Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte den Großteil des Betriebs ein. Auch Eurowings meldete Probleme. Die Fluggesellschaft streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr. Damit solle das betroffene IT-System entlastet werden, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Australien beruft Krisensitzung ein

In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Operationen ab.

Die australische Regierung hat inzwischen eine Krisensitzung einberufen. „Die australische Regierung arbeitet bei diesen sich entwickelnden Ausfällen eng mit dem National Cyber Security Coordinator zusammen“, zitierte die Zeitung „Sydney Morning Herald“ einen Regierungssprecher.

Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste. (dpa,afp)