In der vergangenen Woche sorgte eine dicke Schneedecke in Deutschland für Aufsehen, nun schlug das Wetter auch in Norditalien Kapriolen. Mitten im Sommer trieben Eisschollen durch die Straßen. Der Grund auch dort: ein extremer Hagelsturm.
Unfassbare AufnahmenWetter extrem: Plötzlich treiben Eisschollen durch Urlaubsregion am Mittelmeer
Es sind Videos, bei denen man zweimal hinschauen muss: Ist das wirklich Norditalien? Im Hochsommer? Nachdem im vergangenen Monat Hitzerekorde im gesamten Mittelmeerraum gebrochen wurden und auch Italien unter Wassermangel gelitten hatte, schlagen die Wetterverhältnisse nun ins andere Extrem.
Erst Dürre, Hitze, Brände, jetzt heftige Hagelstürme – und Eisschollen, die durch eine Stadt in der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens treiben.
Italien: Eisschollen treiben durch Gemeinde – mitten im Sommer
Mehrere italienische Medien berichten über das eigenartige Phänomen, unter anderem die „Il Fatto Quotidiano“ zeigt Videos von den Flüssen aus Wasser und Eis. Am Sonntagnachmittag (6. August 2023) wurde die Region von einem heftigen Sturm heimgesucht, der Hagel, Wind und einen gewaltigen Temperaturabfall mit sich brachte.
Besonders betroffen war demnach das Gebiet zwischen den Gemeinden Reana del Rojale und der Tricesimo in der Provinz Udine. Auch in den sozialen Medien wurden Dutzende Videos gepostet, die eine Schneelandschaft mitten im Sommer zeigen – inklusive kleiner Eisschollen, die durch das Wasser treiben, das durch die Straßen fließt.
Hier eines der Videos auf Twitter ansehen:
Andere Videos zeigen Anwohnerinnen und Anwohner, die Schnee wegschaufeln und in Schubkarren abtransportieren.
Etwa 80 Freiwillige des Katastrophenschutzes waren am Wochenende im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen, die der Sturm angerichtet hatte. Verletzte gibt es zum Glück keine. Aber: „Die Region steht den Bürgerinnen, Bürgern und Gemeinden bei, die von den Unwettern betroffen sind. Die durch Überschwemmungen und Hagel verursachten Schäden, die zu den bereits vorangegangen noch hinzukommen, sind beträchtlich“, erklärte der Gouverneur von Friaul-Julisch Venetien italienischen Medien. Er versprach Entlastungen für den Anwohnerinnen und Anwohner.
Eisschollen mitten im Sommer – bereits Mitte Juli gab es ähnliche Szenen in Mailand. Auch dort sorgte ein Hagelsturm für enorme Schäden. Videos zeigten auch damals, wie Eisschollen durch die Straßen der Stadt trieben:
Italien, aktuell ein Land der Extreme: Während der Norden am Wochenende unter niedrigen Temperaturen, extremem Sturm und Hagel litt, sind auf Sardinien weitere Brände ausgebrochen.
Betroffen sind die Gegenden rund um Nuoro im nordöstlichen Zentralsardinien sowie Cagliari im Süden. Mehr als 40 Brände waren am Sonntag auf der zweitgrößten italienischen Insel gezählt worden. In vielen Fällen gehen die örtlichen Behörden von Brandstiftung aus.
Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen, Ferienwohnungen wurden evakuiert, auch ein von Flammen bedrohter Campingplatz musste geräumt werden. Starker und heißer Wind hatte die Arbeit von Einsatzkräften vielerorts erschwert, seit Montag soll sich die Lage etwas entspannen.