Feiern und Festivals könnten im Sommer für eine verstärkte Ausbreitung der Affenpocken sorgen. Das WHO gab nun eine Warnung heraus.
WHO mit klarer Warnung vor HotspotsDroht im Sommer hier die starke Ausbreitung der Affenpocken?
Der Sommer steht an, Feiern gehen und Festivals sind endlich wieder möglich! Die diesbezüglichen Corona-Lockerungen bringen allerdings neue Gefahren mit sich: Die Affenpocken könnten sich durch derartige Spaß-Veranstaltungen besonders schnell ausbreiten.
Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte am Mittwoch (1. Juni 2022) vor einer Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys.
WHO warnt: „Wissen nicht, ob wir die Ausbreitung vollständig eindämmen können“
„Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge (53).
Demnach könnten Festivals und Feiern in den kommenden Monaten aber auch dazu beitragen, bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken, so Kluge weiter.
Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen Kluge zufolge darauf schließen, dass der Ausbruch in Europa bereits Mitte April in Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpocken-Ausbruch, über den jemals außerhalb der Endemie-Gebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei.
Nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen, die Reisen und Großveranstaltungen eingeschränkt hatten, sei es zu einer schnellen, verstärkten Übertragung gekommen. Auch wenn viele bisherige Fälle mit sexuellen Aktivitäten in Verbindungen stünden, sollte bedacht werden, dass das Virus jeden treffen könne.
Nach Coronavirus: Zahl der Affenpocken in Deutschland steigt
Da das Virus sich nicht auf den gleichen Wegen wie Corona verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine vergleichbaren, umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene nötig, so Kluge.
„Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können“, fügt der WHO-Regionaldirektor Europas an. Um das zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Isolierung von Infizierten und effektive Kontaktnachverfolgung reduziert werden.
Im Zuge des ungewöhnlichen Ausbruchs in mehreren Ländern werden auch in Deutschland vermehrt Affenpocken nachgewiesen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Mittwoch einen Anstieg von 33 auf nun 44 gemeldete Fälle bekannt. (gr)