Ein handgeschriebener Zettel in einem Hausflur sorgt für Diskussionen. Dabei wollte ein Bewohner seine Nachbarschaft lediglich vor einer potenziellen Gefahr warnen.
Potenzielle Gefahr?Nachbar entfernt mysteriöse Symbole neben den Klingeln – Grund dahinter ist ernst
von Jana Steger (JS)
Nicht selten kommt es vor, dass Botschaften aus der Nachbarschaft auf handgeschriebenen Zetteln im Hausflur hängen. Häufig handelt es sich dabei um Beschwerden oder wichtige Ankündigungen.
Doch nun sorgt ein Zettel an den Klingeln eines Hauses im Berliner Stadtteil Schöneberg für Gesprächsstoff. Der Instagram-Account „notesofberlin“ veröffentlichte das handschriftliche Schreiben, das auf eine potenzielle Gefahr hinweist.
Gaunerzinken? Zettel sorgt für Diskussionen über Einbruchsgefahr
Der Verfasser des Zettels machte seine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen im Haus auf schwarze Kreuze aufmerksam, welche auf den Klingelschildern neben den jeweiligen Namen aufgemalt wurden: „Liebe Nachbarn, mir sind eben ein paar schwarze Kreuze neben den Klingeln aufgefallen“, heißt es auf dem Zettel.
Der Verfasser der Botschaft weist die Nachbarschaft jedoch nicht ohne Grund auf die mysteriösen Kreuze hin: „Einbrecher markieren so potenzielle Wohnungen. Bleiben die Kreuze mehrere Tage stehen, steigt die Chance eines Einbruchs“, warnt der Verfasser die Bewohnerinnen und Bewohner.
Hier den Instagram-Beitrag eines Hausbewohners ansehen:
Ob die Befürchtungen des Bewohners gerechtfertigt sind? Tatsächlich ploppt bei weiterer Recherche im Netz der Begriff des „Gaunerzinkens“ auf. Ein Gaunerzinken ist eine geheime Markierung oder ein Symbol, das von Kriminellen verwendet wird, um Informationen über ein Gebäude oder eine Umgebung auszutauschen, heißt es unter anderem auf dem Portal „da-direkt.de“.
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Diese Zeichen können sowohl an Gebäuden, Zäunen, Gehwegen oder anderen Oberflächen angebracht werden und dienen dazu, potenzielle Einbrecher und Einbrecherinnen oder Diebe über bestimmte Merkmale des Ortes zu informieren, wie etwa die Anwesenheit von Hunden, leichten Zugangsmöglichkeiten oder die Abwesenheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu bestimmten Zeiten.
Ob der Verfasser des Zettels mit seinem Verdacht hinsichtlich der Kreuze an den Klingelschildern also richtig liegt? Mit dem Hinweis, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs steige, wenn diese Markierungen über mehrere Tage hinweg bestehen bleiben, entschied sich der besorgte Nachbar dazu, die Kreuze zu entfernen.
Als Reaktion hat ein anderer Nachbar eine Antwort auf dem selben Zettel hinterlassen und schrieb: „1000 Dank für den Hinweis!“ Die Instagram-Nutzerinnen und -Nutzer in der Kommentarspalte unter dem Beitrag zeigten sich jedoch eher misstrauisch.
„Für mich klingt das alles eher nach urbanen Legenden“, meinte einer. „Briefträger markieren, wer die Tageszeitung kriegt“, kommentierte eine Nutzerin. Ähnlich sah die Situation ein weiterer User: „Bei uns malen die Zusteller Kreuze neben die Klingelschilder, als Kennzeichen, wer häufig zu Hause ist und wo man klingeln kann.“