Wer an Wurst-Achim denkt, der hat vermutlich ein Klingeln im Ohr: Der Mann hat mit seiner extrem lauten Stimme schon immer für Aufsehen gesorgt. Doch nun sind diese Töne für immer verstummt: Wurst-Achim ist tot.
Wurst-Achim ist totMarktschreier-Legende stirbt bei Unfall auf der Autobahn
Joachim Pfaff, so lautet der bürgerliche Name, ist offenbar am Wochenende auf der A44 tödlich verunglückt.
Wie „Bild“ aktuell berichtet, soll der 63-Jährige mit seinem Lastwagen von der Autobahn abgekommen sein. Am Samstagabend, 16. September 2023, soll der Marktschreier mit seinem Lkw gegen eine Leitplanke geprallt sein. Der Unfall habe sich in Richtung Dortmund kurz vor der Rastanlage Haarstrang-Nord ereignet.
Wurst-Achim tot: Unfall ereignete sich auf der A44
Die Feuerwehr-Einsatzleitung sagte gegenüber „Bild“, Wurst-Achim habe aus dem Führerhaus befreit werden müssen. Doch die Hilfe kam wohl zu spät: Der Notarzt habe nur noch den Tod des Mannes feststellen können, der sonst auf den großen Märkten sein Zuhause hatte.
Demnach sei Wurst-Achim vermutlich nicht ursächlich durch den Unfall ums Leben gekommen. Vielmehr habe sich ein „internistischer Notfall“ ereignet, als er von einer Veranstaltung in Thüringen nach Hause fahren wollte. Doch was bedeutet das? Aller Wahrscheinlichkeit nach erlitt Wurst-Achim einen Herzinfarkt hinterm Steuer seines Brummis...
Bisher gab es noch keine offizielle Bestätigung, dass Wurst-Achim tot ist. Jedoch hatte sich der Manager des Marktschreiers, Achim Borgschulze, bei „Bild“ gemeldet und seine Trauer bekundet. Auf einem Unfallfoto, das die Feuerwehr Werl geschossen hat, das der der „Soester-Anzeiger“ veröffentlicht hat, ist der verunglückte Lkw zu sehen. Er ist mit dem Bild von Wurst-Achim bedruckt.
Wurst-Achim war bundesweit bekannt: Der Marktschreier mit dem Faible für verarbeitetes Fleisch war in zahlreichen Fernsehreportagen zu sehen. So erlangte er bei vielen TV-Zuschauerinnen- und Zuschauern über die Jahre eine gewisse Prominenz. Zudem war er für seine frechen Sprüche bekannt, die hin und wieder auch unter der Gürtellinie landeten.
Wie Wurst-Achim zum berühmten Marktschreier wurde
In einem Artikel der „Volksstimme“ aus dem Juni 2023 hieß es über Pfaff: „Seit 1985 pflegt er diese Art des Verkaufens und mit einem Weltrekord von 110 Dezibel, das entspricht dem Lärm einer Motorsäge, schaffte er es sogar das Guinness-Buch der Rekorde.“
In einem Interview der „Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen“ (HNA) beschrieb Wurst-Achim, wie er an seinen ungewöhnlichen Job kam: Es war der Zufall! „Ich habe über eine damalige Freundin einen Marktschreier kennengelernt. Da ich in meinem Job als Obst- und Gemüseeinkäufer aufm Großmarkt in Hannover tätig war, hat der mich dann mal angesprochen, ob ich ihm Ware liefern könnte. Ich habe ihm Ware geliefert, und gesagt, dass ich das Marktschreien auch gerne mal ausprobieren möchte. Ich hab mir dann das Mikrofon genommen, losgelegt und sein Obst verkauft. Ein paar Stunden später bin ich von meinem späteren Lehrmeister Wurst Herby eingeladen worden. Der hat mir direkt ein Angebot gemacht bei ihm als Wurstverkäufer anzufangen“, erklärte Wurst-Achim.
Zudem verriet er der HNA, dass er sein lautes Organ auf eine ganz bestimmte Weise schützte: „Man muss eine Atemtechnik beherrschen. Die muss man trainieren. Das Ganze nennt sich Flankenatmung. Also wir schreien nicht über den Kehlkopf, sondern übers Zwerchfell im Bauch.“ So schütze er sich auch vor Heiserkeit. (dok)