9-Euro-TicketEndlich ist es offiziell: Nachfolge-Modell soll kommen – auch Datum soll feststehen

Ein 9-Euro-Ticket für den Monat Juli ist vor einer Reihe Kartenautomaten der S-Bahn Hamburg in der Station am Flughafen zu sehen.

Ein 9-Euro-Ticket für den Monat Juli: Wie das Nachfolgemodell aussehen soll, ist jetzt Thema bei den Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern. Im Januar 2023 soll das nächste vergünstigte Ticket kommen.

Endlich ist es offiziell: Seit langem wird darüber diskutiert, ob es ein Nachfolge-Modell zum 9-Euro-Ticket geben soll. In Bremen haben die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder über das „9-Euro-Ticket 2.0“ diskutiert – und eine wichtige Sache geklärt.

Rasch soll sie kommen, die Lösung für die Frage, die derzeit viele deutsche Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer interessiert: Wie wird der Nachfolger des im Sommer so gefragten 9-Euro-Tickets aussehen?

Denn immerhin wurde es ganze 52 Millionen Mal gekauft, als es zwischen Juni und August verfügbar war. Kein Wunder: Flächendeckend steigen die Preise, nicht nur beim Sprit, auch bei den Energiepreisen, bei Lebensmitteln oder bei Dienstleistungen. Der Wegfall des 9-Euro-Tickets führte zu einer zusätzlichen Belastung bei den Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern – und für das kommende Jahr wird gar eine zweistellige Inflationsrate befürchtet.

9-Euro-Ticket: Nachfolge-Modell soll kommen, Details noch unklar

Ein günstiges und möglichst einheitlich geregeltes Nachfolge-Modell ist da natürlich willkommen. Bereits seit Wochen wird deshalb bereits genau über diese Frage diskutiert. Nun gibt es erste Ergebnisse.

Bevor die Runde der Verkehrsministerinnen und -minister zusammenkam, war nicht einmal wirklich sicher, ob es überhaupt einen Nachfolger geben soll. Die Ampel hat zwar früh angekündigt, ein Nachfolgemodell anbieten zu wollen – der Bund will allerdings nur zu einem Teil für die Kosten aufkommen, und auch nur dann, wenn die Länder mindestens ebenso viel zahlen. Die Rede war von einem Anteil von 1,5 Milliarden Euro. Das Ticket soll dann sich dann in einem preislichen Rahmen von 49 bis 69 Euro pro Monat bewegen.

Das sorgte für Kritik bei einigen Ländern, allen voran Bayern, der die Ampel auflaufen ließ. „Wenn der Bund das haben will, muss der Bund das finanzieren“, hieß es aus dem bayerischen Verkehrsministerium. Der Bund müsste 3,15 Milliarden zusagen. Auch die FDP hatte sich quergestellt.

Einige Länder hatten die Befürchtung, dass der Bund nicht mehr genügend Regionalisierungsmittel für den Ausbau des Nahverkehrs bereitstellt, sollte das mitfinanzierte „9-Euro-Ticket 2.0“ kommen.

9-Euro-Ticket-Nachfolger: Ministerinnen und Minister sind sich einig

Nun hat die jüngste Krisensitzung am Montag (19. September) immerhin ergeben: Ein Nachfolge-Modell soll kommen. Zwar sind Einzelheiten noch unklar, über viele Details ist man sich offenbar noch uneinig, doch die Länder haben sich allesamt bereit erklärt, den Nachfolger mitzufinanzieren. „Alle Länder haben bekundet, ein Anschlussticket mitzutragen“, sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne), nach den Beratungen.

Die Minister seien sich einig, die Hälfte des Tickets zu finanzieren. Das bestätigte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Allerdings muss diese Frage in den jeweiligen Landesregierungen entschieden werden.

9-Euro-Ticket-Nachfolger: So geht es jetzt weiter

Und wie geht es jetzt weiter? Mitte Oktober soll die nächste Konferenz stattfinden, bis dahin soll eine Arbeitsgruppe die konkrete Ausgestaltung erarbeiten. „Wir kommen dem Ziel näher“, zeigt sich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) optimistisch. Der Plan: Das Ticket soll im Januar 2023 erhältlich sein – die ambitionierte Deadline sei aber weiterhin zu halten.

Eine Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz gibt es zuvor am 28. September, dort treffen sich die Regierungschefinnen und -chefs zu Beratungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auf der Agenda soll dann nicht nur die Finanzierung des dritten Entlastungspaketes stehen, auch das Nachfolgemodell zum 9-Euro-Ticket soll geklärt sein. (mg)