„Das war die schwerste Rede meines Lebens“, so beschrieb Kay Gottschalk (AfD) seinen Auftritt im Deutschen Bundestag am Donnerstag. Das gesamte Haus drückte sein Beileid aus.
„Mein geliebter Mann“AfD-Abgeordneter hält „schwerste Rede“ seines Lebens im Bundestag
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Unser Archivbild (2021) zeigt Kay Gottschalk (AfD) bei einer Debatte im Bundestag. Der finanzpolitische Sprecher der Partei hielt am Donnerstag (2. März 2023) eine emotionale Rede im Bundestag.
Der Bundestag debattierte am Donnerstag (2. März) in einer Aktuellen Stunde über den öffentlichen Dienst und die Warnstreiks, es ging um die Forderungen der Beschäftigten und das Angebot der Arbeitgeber. Auch der finanzpolitische Sprecher der AfD, Kay Gottschalk, trat ans Pult. Er warf der Regierung vor, Geld in die falschen Kanäle zu lenken.
Während er seine Kritik vortrug, outete sich der AfD-Abgeordnete als schwul – und sprach auch über seinen verstorbenen Mann. Ein emotionaler Moment.
Auf Facebook teilte Gottschalk diesen Moment auf Youtube. Der Titel: „Das war die schwerste Rede meines Lebens.“
AfD-Politiker mit emotionaler Rede: „Leb wohl, Mario“
„Gestatten Sie mir vorab eine persönliche Bemerkung, die aber auch mit dem Debattengegenstand zu tun hat“, so leitete der AfD-Politiker seine Rede ein. „Gestern ist völlig überraschend mein geliebter Mann, mit dem ich 20 Jahre zusammen und vier Jahre verpartnert bin, gestorben. Und ich habe mir gedacht, was hätte er heute zu dieser Debatte gesagt, als Finanzinspektor, als jemand, der in diesem Öffentlichen Dienst arbeitet.“
Gottschalk erzählte weiter, sein verstorbener Partner habe an Depression gelitten. „Es ist schwer, diesen Menschen zu helfen“, führte Gottschalk weiter aus. Das habe nichts mit „Gender-Gaga, bin ich linksdrehend, rechtsdrehend, welcher Konfession gehöre ich an“, zu tun. „Sondern das sind die Bedürfnisse der Menschen, die hier in diesem Lande leben, und die gehen Sie seit Jahren nicht an.“
Gottschalk finde, das Geld lande in den falschen Kanälen. Seine Rede beendete der Abgeordnete mit den Worten: „Danke schön, leb wohl, Mario.“
Kurz darauf wandte sich die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), an Gottschalk, um ihm ihr Beileid auszudrücken. „Hier gibt es offenbar nicht viel Übereinstimmung mit Ihren Aussagen in Ihrer Rede“, sagte sie zu Gottschalk. „Ich halte es dennoch für angemessen, Ihnen bestimmt im Namen des gesamten Hauses unser Beileid für Ihren Verlust auszusprechen.“
Über seine sexuelle Orientierung hat Gottschalk zuvor öffentlich nie gesprochen. Auf der auf Selbstauskünften beruhenden Bundestags-Website hat Gottschalk bislang „ledig“ angegeben. (mg)