Nach den ersten Fällen von Affenpocken in Großbritannien, sind nun auch weitere Länder betroffen. Das Robert Koch-Institut (RKI) mahnt deswegen auch Ärzte in Deutschland zu Wachsamkeit.
Droht neue Pandemie?Pocken breiten sich plötzlich aus – weitere Fälle in Europa und den USA
Während die Corona-Pandemie noch im vollen Gange ist, werden plötzlich immer mehr Fälle der eigentlich seltenen Affenpocken in immer mehr Ländern nachgewiesen - nun etwa auch in Spanien, Portugal und den USA.
Betroffen sei eine Person aus dem Bundesstaat Massachusetts im Nordosten des Landes, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch (18. Mai) mit. In Spanien wurden bislang acht Infektionen in der Hauptstadt Madrid gemeldet, wie die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden am Mittwoch (18. Mai) berichtete.
Droht nun eine neue Pandemie? Zu diesem Zeitpunkt lässt sich diese Frage noch nicht beantworten. Jedoch ist auch bei diesem Virus Vorsicht geboten. Denn normalerweise werden Affenpocken nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern vom Tier auf den Menschen.
Affenpocken in Europa und Nordamerika: Neue Fälle
In Portugal schrieb die Zeitung „Público“ gar von etwa 20 Infizierten. Es gibt offenbar zumindest einen gemeinsamen Nenner: Bei der Mehrheit der bisher bekanntgewordenen Affenpocken-Fälle sind Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten.
In Kanada untersuchen Gesundheitsbehörden laut örtlichen Medien rund ein Dutzend Verdachtsfälle. Ergebnisse würden jedoch erst in den kommenden Tagen erwartet. Also ist noch Geduld gefragt.
Über einen bestätigten Fall in der Provinz Quebec seien die Behörden informiert worden, berichtete der kanadische Rundfunksender CBC am Mittwochabend (18. Mai - Ortszeit) unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Affenpocken: RKI warnt auch Deutschland vor der Virusinfektion
Affenpocken-Infektionen beim Menschen waren bislang vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt. Angesichts der ersten bekanntgewordenen Fälle in Großbritannien, wo das Virus Anfang Mai 2022 nachgewiesen wurde, hatte das Robert Koch-Institut (RKI) Ärzte in Deutschland für die Virusinfektion sensibilisiert.
Die Affenpocken sollten auch als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn unklare pockenähnliche Hautveränderungen zu sehen und die Betroffenen nicht in bestimmte Gebiete gereist sind. Diesen Hinweis veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem Beitrag.
Affenpocken: Symptome auf einen Blick
Hier die wichtigsten Symptome bei Affenpocken in der Übersicht:
- Ausschlag, der meist an den Schleimhäuten anfängt
- Ausschlag breitet sich im Verlauf der Infektion weiter am Körper aus und kann an Windpocken oder Syphilis erinnern
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein
- Kraftlosigkeit
- geschwollene Lymphknoten
Meist verläuft die Erkrankung mild. Es gab jedoch auch schon Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken. Bisher gibt es jedoch keine Meldungen zu Toten bei den aktuellen Infektionen vom Mai 2022.
Besonders anfällig: Männer, die Sex mit Männern haben, sollten laut RKI bei ungewöhnlichen Hautveränderungen „unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen“. (dpa/kvk)