So gehen die dreisten Kunden vor: Sie bestellen Lebensmittel über den Bereich „Amazon Pantry“. Von Ketchup über Marmelade, Kosmetik bis hin zu Babywindeln hat Amazon hier unzählige Produkte eines normalen Supermarktes im Angebot.
Betrüger melden Amazon-Ware als verdorben
Ist die bestellte Ware da, melden die Betrüger, dass eine Flasche im Paket beschädigt wurde und dadurch einige Produkte verdorben wurden. Wie mehrere Kunden berichten, verzichtet Amazon häufig darauf, eine Rücksendung der Produkte zu verlangen und überweis einfach das Geld zurück.
Für drei Pakete Toilettenpapier hat Amazon von einer Kundin 7400 Dollar Versandkosten kassiert
Denn bei Lebensmitteln lohnen sich die Rücksendungen für das Unternehmen nicht. „Die Rückgaberichtlinien von Lebensmitteln variieren je nach Art und Beschaffenheit des Produkts“, zitiert der „Tagesspiegel“ die Amazon-Sprecherin Christine Maukel, die sich nicht konkreter zu der Betrugs-Masche äußern wollte.
Amazon verzichtet auf Rücksendungen von Lebensmitteln
Zudem gibt Amazon an, dass zurückgeschickte Lebensmittel grundsätzlich nicht noch einmal verkauft werden können, so der „Tagesspiegel“. Für das Unternehmen ist es offenbar also günstiger, auf die Rücksendung zu verzichten.
Phishing-Falle: Diese Mails sind NICHT von Paypal und Amzon, sehen aber täuschend echt aus
Viele Nutzer berichten, dass es so möglich ist, umsonst an Lebensmittel zu kommen. Doch legal ist die Masche nicht. Denn wer mit der Absicht bestellt, die Ware sowieso reklamieren zu wollen, macht sich strafbar.
Maßnahme: Amazon löscht Kunden-Konten
Für viele Nutzer gibt es aber vermutlich noch eine schlimmere Konsequenz, als eine mögliche Anzeige: Wenn Amazon Verdacht schöpft, kann das Unternehmen den Nutzer zeitweise oder komplett sperren.
Das hatte das Unternehmen bereits in der Vergangenheit mit Kunden gemacht, die überdurchschnittlich viele Bestellungen zurückgeschickt oder reklamiert haben. Das Amazon-Konto ist dann weg.
Bei vielen anderen Online-Lebensmittelanbietern funktioniert die Betrugsmasche übrigens nicht: Meist bringt dort nicht die Post, sondern ein Bote die Bestellung nach Hause. Der nimmt dann auch reklamierte Ware direkt wieder mit.