China will seinen Einfluss in der Antarktis vergrößern. Dies geht aus Satellitenbildern hervor, die von einem in Washington ansässigen Thinktank gesammelt wurden und die zeigen, dass der Bau der fünften Station des Landes in der südlichen Polarregion wieder aufgenommen wurde – nach rund fünf Jahren Pause.
SatellitenbilderEntdeckung auf Antarktis-Insel sorgt für Angst bei vielen Staaten
Diese Entdeckung sorgt im Sommer 2023 für neue Befürchtungen unter den westlichen Staaten: China nimmt nach Jahren den Bau seiner fünften Antarktis-Forschungsstation wieder auf. Peking erklärte selbst, man sei bestrebt, neue Schifffahrtsrouten zu erschließen und seine Forschungen in der Antarktis auszuweiten.
Doch westliche Regierungen befürchten, dass – angesichts der aktuellen politischen Weltlage – die zunehmende Präsenz der Volksbefreiungsarmee (PLA) in den Polarregionen China bessere Überwachungsmöglichkeiten verschaffen könnte.
China: Neue Station in der Antarktis sorgt für große Befürchtung
Die neue Station auf der Inexpressible Island in der Nähe des Rossmeeres soll ein Observatorium mit einer Satellitenstation umfassen und China dabei helfen, „eine große Lücke“ in seinen Zugangsmöglichkeiten zum Kontinent zu schließen, so das „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS) in einem neuen Bericht.
Anhand von Satellitenbildern, die im Januar aufgenommen wurden, konnte das CSIS neue Einrichtungen, provisorische Gebäude, einen Hubschrauberlandeplatz und Fundamente für ein größeres Hauptgebäude in dem Gebiet der rund 5.000 Quadratmeter großen Station ausmachen. In dem Bericht heißt es demnach, dass die Bauarbeiten bis 2024 abgeschlossen sein könnten.
Hier die Entwicklungen von Chinas Bauvorhaben im Tweet ansehen:
„Während die Station die Verfolgung und die Kommunikation für Chinas wachsende Zahl an wissenschaftlichen Polarbeobachtungssatelliten übernehmen kann, kann ihre Ausrüstung auch gleichzeitig zum Abfangen der Satellitenkommunikation anderer Nationen verwendet werden“, so der CSIS.
China: Station könnte Signale über Australien und Neuseeland abfangen
Die Station sei gut positioniert, könne so Signale über Australien und Neuseeland sowie Telemetriedaten von Raketen abfangen, die vom neuen australischen Raumfahrtzentrum in Arnheim gesendet werden, hieß es. Nach ihrer Fertigstellung soll die Station auch eine Anlegestelle für Chinas Xuelong-Eisbrecherschiffe bekommen.
CSIS erklärt, dass die USA zwar immer noch eine größere Forschungspräsenz in der Antarktis unterhalten – vor allem mit ihrer größten Anlage, der McMurdo-Station –, dass aber Chinas Präsenz schnell wächst. Chinas fünfte Station wird rund 320 Kilometer von der McMurdo-Station entfernt sein, hieß es.
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Nach dem Antarktis-Vertrag von 1959, den auch China unterzeichnet hat, sollen die Aktivitäten auf dem Kontinent auf „friedliche Zwecke“ beschränkt sein. Militärpersonal darf wissenschaftliche Forschung betreiben, aber es ist verboten, Stützpunkte zu errichten, Manöver durchzuführen oder Waffen zu testen.
In einem Bericht des Pentagon aus dem Jahr 2022 heißt es, dass Chinas neue Infrastruktur in der Antarktis wahrscheinlich zum Teil dazu dient, seine künftigen Ansprüche auf natürliche Ressourcen und den Zugang zur See zu stärken und die Fähigkeiten seiner Streitkräfte zu verbessern. China weist diese Behauptung wiederum zurück, dass seine Stationen für Spionagezwecke genutzt würden.