Trotz Ukraine-KriegNato lässt B-52-Langstreckenbomber aufsteigen – Atomwaffen-Manöver

Ein Boeing B-52 Langstreckenbomber der US-Luftwaffe landet auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Fairford.

Ein Boeing B-52 Langstreckenbomber der US-Luftwaffe landet auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Fairford.

Trotz des Ukraine-Krieges hat die Nato bis zu 60 Flugzeuge aufsteigen lassen, darunter auch B-52-Langstreckenbomber. Es handele sich um ein Atomkrieg-Szenario. Das Manöver sei bereits vor Kriegs-Beginn geplant gewesen.

Inmitten massiver Spannungen mit Moskau wegen des Ukraine-Kriegs hat die Nato am Montag ihr jährliches Atomwaffen-Manöver „Steadfast Noon“ zur nuklearen Abschreckung in Westeuropa begonnen. Das Bündnis hob hervor, dass die bis zum 30. Oktober laufende „wiederkehrende, routinemäßige Trainingsaktivität“ schon lange vor Russlands Einmarsch im Nachbarland geplant gewesen sei.

Bis zu 60 Flugzeuge nehmen dabei an Trainingsflügen über Belgien, das Vereinigte Königreich und die Nordsee teil. Auch B-52-Langstreckenbomber sind an dem Manöver beteiligt.

Nato-Chef Stoltenberg verteidigt Atomwaffen-Manöver

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte alle Forderungen zurückgewiesen, die Übungen nach der Verschärfung der nuklearen Rhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusagen.

„Es würde ein sehr falsches Signal senden, wenn wir nun auf einmal eine routinemäßige, seit langem geplante Übung wegen des Krieges in der Ukraine absagen würden“, erklärte Stoltenberg in der vergangenen Woche.

„Wir müssen verstehen, dass das entschiedene, berechenbare Verhalten der Nato, unsere militärische Stärke, der beste Weg ist, um Eskalationen zu verhindern“, führte er fort. Die Nato gibt an, trotz der veränderten Sprache des Kremls keine Veränderung in dessen nuklearer Haltung zu sehen. „Aber wir bleiben wachsam“, sagte Stoltenberg.

Kurz danach will auch Russland eine groß angelegte Atomwaffen-Übung absolvieren. Stoltenberg sagte dazu, die Nato werde diese „wie immer überwachen“. Angesichts der jüngsten russischen Atomwaffendrohungen sei dies nötiger denn je. (afp/jv)