Die Inszenierung eines Essens mit Armin Laschet und Markus Söder sorgt im Netz derzeit für jede Menge Belustigung. Beide trafen sich zusammen in einem Bratwurst-Restaurant. Gezeigt wurde das ganze aber wie eine „Deutsche Mondlandung“ heißt es in einem Kommentar.
„Muss Sie unterbrechen“Zuschauer sehen Live-Bericht mit Laschet und Söder – sie biegen sich vor Lachen
Nürnberg. Es war ein Treffen, das zeigen soll: Ja, wir halten zusammen. Wir unterstützen uns. Wir geben uns Kraft. Doch die Inszenierung von Markus Söder und Armin Laschet, die beide Nürnberger Würstchen in einem Restaurant serviert bekommen, sorgt für jede Menge Belustigung bei Twitter.
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl am 26. September haben sich der CSU-Chef und der Unions-Kanzlerkandidat zu dem kurzen Mittagessen in Söders Heimatstadt Nürnberg getroffen. In einem Traditionsrestaurant in der Altstadt gab es Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut, natürlich begleitet von jeder Menge Medienvertretern.
Mit dabei war unter anderem auch ein TV-Team des Fernsehsenders „Welt“, welche das Mittagessen live verfolgte und darüber berichtete. Eine Szene im Live-Bericht sorgte dabei für einige Lacher bei einem Zuschauer: Gerade als der politische Korrespondent des Senders, Michael Wüllenweber, über das jüngste TV-Triell sprach, wurde er jäh von seiner Kollegin unterbrochen.
Im Splitscreen war nämlich zu sehen, wie Laschet und Söder ihre Würstchen serviert bekommen. „Michael an dieser Stelle MUSS ich Sie unterbrechen, denn jetzt sehen wir, wie hier Markus Söder und Armin Laschet ihre Nürnberger Bratwürste bekommen“, fuhr die Moderatorin Angela Knäble dem Korrespondenten dazwischen.
Der Berliner Comedian, Streamer und Podcaster Donnie O'Sullivan filmt die Szene des Live-Berichts und kann sich auf Twitter vor Lachen kaum noch halten, wie in dem kleinen Ausschnitt zu hören ist.
Kurz darauf teilt auch das Medienmagazin „Übermedien“ den Ausschnitt, schrieb dazu: „+++ EIL +++ Söder und Laschet bekommen Würste serviert +++ Sofort Programm unterbrechen +++ EIL“.
Autor O'Sullivan teilte zudem noch einen Screenshot von der Bauchbinde zu dem TV-Bericht: „Live: Bratwurstessen mit Laschet und Söder“, stand dort geschrieben. Der Comedian betitelte das ganze augenzwinkernd mit der Bemerkung: „Deutsche Mondlandung“.
Die scheinbare Banalität des Berichts sorgt auch bei anderen Twitter-Nutzern für jede Menge Lacher. „Was soll das werden? Etwa ein ‚deine Stimme für ne Bratwurst-Event?‘“, unkt ein Nutzer. „Seltenheitswert diese Aufnahmen. Kein Mensch war vorher live dabei, wenn das Laschet und das Södertier ihre Nahrung aufnehmen“, witzelt ein weiterer. „Ein atemberaubendes Naturspektakel festgehalten im Live-TV. Davon werden wir noch unseren Enkelkindern erzählen. Bravo“, stichelt der nächste.
Ein User fühlt sich sogar an eine Szene aus dem Kultfilm „Ballermann 6“ (1997) erinnert, in dem Tommie (Tom Gerhardt) und Mario (Hilmi Sözer) beim Sauerkraut-Wettessen zu sehen sind.
Laschet und Söder essen Bratwurst: Szene mit Symbolcharakter
Nicht nur Nachrichtensender, sondern zahlreiche andere deutsche Medien vermeldeten das Bratwurst-Essen, bei dem es auch um den Symbolcharakter ging: Söder und Laschet, die sich noch im Frühjahr einen brutalen Machtkampf lieferten, versicherten sich nun der gegenseitigen Unterstützung auf der Zielgeraden des Wahlkampfs. Dabei wird nicht nur Brot gebrochen, sondern eben auch mal eine Bratwurst.
„Wir stehen entschlossen und geschlossen zusammen“, sagte Söder. Wenig später schrieb auch er auf Twitter: „Fränkisches Essen gibt Kraft. Wir wollen einen Linksrutsch mit vollem Einsatz verhindern.“
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident bezeichnete die Unterstützung von der kleinen Schwesterpartei CSU als „vorbildlich“. „Das gibt auch die Rückendeckung, die die CDU braucht“, sagte Laschet.
Trotz Jubel und Bratwurstessen: SPD bleibt noch in Umfragen vorn
Bereits am vergangenen Wochenende gaben sich Söder und Laschet beim CSU-Parteitag in Nürnberg „maximal geschlossen“, groß inszeniert wie das Bratwurst-Essen. Schon Laschets Einlauf wurde umjubelt, nach seiner Rede, in der er gegen den Linksruck mit einem möglichen Kanzler Scholz wetterte, gab es minutenlangen Applaus.
Bratwurst-Essen Seite an Seite, gemeinsames Jubeln auf er Bühne – ob das reicht, um den Abwärtstrend der Union zu stoppen, bleibt noch abzuwarten. Laut einer neuen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen gibt es kaum Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche. Lediglich die Grünen verlieren in der Sonntagsfrage einen Prozentpunkt und lägen nun bei 16 Prozent, wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ hervorgeht. Alle anderen Parteien konnten ihre Umfragewerte im Vergleich zur Vorwoche stabil halten. Demnach läge die SPD mit 25 Prozent weiter vorn in der Wählergunst, gefolgt von der CDU/CSU mit 22 Prozent. (mg/mit dpa)