„Bedrohung wächst mit jedem Tag“Bundeswehr-General warnt vor Russland-Aktion auf NATO-Gebiet

Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und Verteidigungsminister Andrej Belousow nehmen am 22. Juni an einer Zeremonie in Moskau teil.

Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und Verteidigungsminister Andrej Belousow nehmen am 22. Juni an einer Zeremonie in Moskau teil.

Vor dem anstehenden NATO-Gipfel in Washington hat der deutsche Befehlshaber des Multinationalen Korps Nordost des Bündnisses vor einem Übergriff Russlands gewarnt.

Vor dem anstehenden NATO-Gipfel in Washington hat der deutsche Befehlshaber des Multinationalen Korps Nordost des Bündnisses, Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart, vor einem Übergriff Russlands gewarnt.

Moskau habe das Potenzial einen weiteren Konfliktherd zu entfachen, unter anderem auch gegenüber der NATO, sagte von Sandrart der „Welt“ (Montagsausgabe). „Diese Bedrohung ist existent. Und sie wächst mit jedem Tag“, warnte der Bundeswehr-General.

„Russland klein zu hoffen und zu denken, das wäre ein existenzieller Fehler“

Es seien „längst nicht alle Kräfte Russlands in der Ukraine gebunden“, gab von Sandrart zu Bedenken. „Russland klein zu hoffen und zu denken, das wäre ein existenzieller Fehler“, betonte der NATO-General.

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Die NATO sei an der Nordost-Flanke zwar aktuell verteidigungsbereit, sagte von Sandrart. „In dem Maße aber, wie Russland weitere Ressourcen frei machen könnte, weil es zum Beispiel in der Ukraine von Angriff auf Verteidigung der besetzten Gebiete umschalten würde, erhöht sich für andere Flanken und Fronten automatisch die Bedrohung.“ Deswegen „müssen wir dringend und konsequent nachlegen“, forderte der General.

Es handele sich um einen Wettlauf gegen die Zeit: „Wir müssen vorbereitet sein, bevor Russland rekonstituiert ist.“

Von Sandrart ist verantwortlich für die taktische Führung von Landoperationen an der nordöstlichen Flanke der Allianz. Nato und Bundeswehr müssten die Zeit ohne offenen Konflikt nutzen, „um kriegstauglich zu werden - was am Ende den Krieg verhindern kann“, sagte er in dem Interview. Der NATO-Gipfel findet vom 9. bis zum 11. Juli in Washington statt. (afp)