Ekel-Rede von ErdoganPräsident sorgt mit Verbalattacke gegen Land für Eklat: „Zerstörung und Elend“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht Anfang Mai 2024 während einer Pressekonferenz nach dem Freitagsmittaggebet.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht Anfang Mai 2024 während einer Pressekonferenz nach dem Freitagsmittaggebet.

Der türkische Präsident Erdogan ist für seine umstrittenen Äußerungen über Israel bekannt. Mit seiner jüngsten Wortwahl verschärft er die angespannte Lage zwischen beiden Staaten weiter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit einer heftigen Verbalattacke eine erneute diplomatische Krise mit Israel ausgelöst. „Möge mein Gott (...) Zerstörung und Elend über das zionistische Israel bringen“, sagte Erdogan in einer Rede nach dem Gebet zu Beginn des Zuckerfestes am Sonntag.

Israels Außenminister Gideon Saar verurteilte die Aussagen und schrieb auf der Plattform X: „Diktator Erdogan hat sein antisemitisches Gesicht gezeigt.“ Erdogan sei für die Region und sein eigenes Volk eine Gefahr.

Beziehungen zwischen Israel und der Türkei auf Tiefpunkt

Kurz darauf folgte eine scharfe Erwiderung aus Ankara. Das türkische Außenministerium nannte die Aussagen Saars „unverschämt“.

Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun wies den Vorwurf des Antisemitismus zurück und deutete Erdogans Aussagen als „mutigen Widerstand gegen zionistische Schikanen und Diffamierungen“.

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Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind auf einem historischen Tiefpunkt. Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober 2023 zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als „Befreiungsorganisation“ bezeichnet.

Israel dagegen hatte er in der Vergangenheit als „Terrorstaat“ bezeichnet, Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen und dem Land einen „Genozid“ an den Palästinensern vorgeworfen. Offiziell plädiert er für eine Zweistaatenlösung in den Grenzen von 1967. (dpa/mg)