Hetze gegen IsraelErdogan schockt mit Vergleich: „Reicher als Hitler“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sorgt mit einem Hitler-Verleich für Empörung. Das Foto zeigt ihn am 18. Dezember 2023 im Karmeliterkloster während einer gemeinsamen Erklärung mit dem ungarischen Premierminister Orban.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sorgt mit einem Hitler-Verleich für Empörung. Das Foto zeigt ihn am 18. Dezember 2023 im Karmeliterkloster während einer gemeinsamen Erklärung mit dem ungarischen Premierminister Orban.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit einem Hitler-Vergleich erneut für Empörung gesorgt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen. Erdogan verglich ihn mit Adolf Hitler.

„Wir haben Israels Nazilager in Stadien gesehen, nicht wahr? Was ist das? Wie unterscheidet ihr euch von Hitler?“ sagte Erdogan am Mittwoch (27. Dezember 2023) bei einer Verleihung von Wissenschaftspreisen in Ankara. Er erläuterte nicht, was er genau meinte, allerdings kursierten in sozialen Medien in den vergangenen Tagen Videos von palästinensischen Gefangenen, die in einem Stadion im Gazastreifen festgehalten wurden.

Erdogan sagt über Deutschland: „Es hat seinen Kopf gesenkt“

„Gibt es irgendetwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein“, sagte Erdogan weiter. „Es gibt keinen Unterschied zwischen den Handlungen von Netanjahu und Hitler“, so Erdogan in Ankara. Netanjahu sei allerdings „reicher als Hitler“ und bekomme von den USA und anderen westlichen Ländern „jede Art von Unterstützung“, fügte der türkische Präsident hinzu.

Erdogan bemängelte zudem, dass aus Deutschland keine Verurteilung Netanjahus für die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen komme. „Ich sage das ganz klar, schauen Sie: Deutschland zahlt auch heute noch den Preis für das, was Hitler getan hat. Deshalb schweigt Deutschland, es hat seinen Kopf gesenkt“, sagte Erdogan.

Erdogan, als Staatschef eines Nato-Landes eigentlich ein Verbündeter der USA, kritisierte zudem erneut die US-Unterstützung für Israel. Mit der Hilfe aus Washington habe die Regierung von Netanjahu über 20 000 Palästinenser im Gazastreifen töten können, sagte er.

Am Mittwoch hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober mindestens 21 110 Menschen getötet worden seien. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten und bei dem 1200 Menschen getötet wurden.

Erdogan ist ein entschiedener Unterstützer der Palästinenser. Er weigert sich, die islamistische Hamas als terroristisch einzustufen und greift Netanjahu immer wieder scharf verbal an. Er hatte ihn zum Beispiel auch als „Schlächter von Gaza“ bezeichnet.

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Netanjahu kritisierte Erdogan für seine neuen Äußerungen scharf. „Erdogan, der Völkermord an den Kurden begeht und den Weltrekord für die Inhaftierung von Journalisten hält, die sich seinem Regime widersetzen, ist der letzte Mensch, der uns Moral predigen kann“, erklärte Erdogan. Israels Armee kämpfe im Gazastreifen gegen die „abscheulichste und brutalste Terrororganisation der Welt“: Die Hamas habe „Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen“.

Der Gaza-Krieg hatte am 7. Oktober mit dem beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel begonnen. Hunderte Hamas-Kämpfer waren nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1140 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf die Hamas-Attacke greift Israel seither massiv den Gazastreifen an. Dabei wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 21.100 Menschen getötet. (dpa/afp)