Polit-Eklat in FrankreichHeimlich im Hotel gefilmt: Bürgermeister soll Rivalen mit Sex-Video erpresst haben

Ein Zimmerschlüssel hängt in einem Gästehaus vor einem Bett im Türschloss.

Ein Zimmerschlüssel hängt in einem Gästehaus vor einem Bett im Türschloss. Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Symbolfoto.

Polit-Eklat in Frankreich. Dort soll der Bürgermeister einer Großstadt einen Rivalen mittels eines Sex-Videos erpresst haben. Nun ermittelt die Polizei.

Der Bürgermeister der französischen Großstadt Saint-Étienne ist wegen des Vorwurfs der Erpressung eines städtischen Beigeordneten mit einem Sex-Video in Polizeigewahrsam genommen worden.

Dasselbe gelte für vier Personen aus seinem Umfeld, bestätigte die Staatsanwaltschaft in Lyon der dpa am Dienstag (13. September). Die Justiz hat Ermittlungen wegen Verletzung der Intimsphäre, schwerer Erpressung und Missbrauchs öffentlicher Gelder eingeleitet.

Bei den Ermittlungen geht es um ein 2014 heimlich aufgenommenes Video, das den ehemaligen ersten Beigeordneten in einem Pariser Hotelzimmer mit einem anderen Mann zeigen soll.

Frankreich: Bürgermeister erpresst Ex-Beigeordneten mit Sex-Video

Dem Beigeordneten, den der Bürgermeister angeblich politisch kaltstellen wollte, soll absichtlich eine Falle gestellt worden sein. Das investigative Nachrichtenportal „Mediapart“ hatte die Affäre öffentlich gemacht. Der Bürgermeister wies sämtliche Anschuldigungen über seine Anwälte zunächst von sich.

Die konservative Partei Les Républicains, deren Vize-Vorsitzender der Bürgermeister von Saint-Étienne bis Ende vergangenen Jahres war, kündigte am Dienstag ein Ausschlussverfahren an.

„Die Republikaner können die niederträchtigen Methoden, die der Bürgermeister von Saint-Étienne einem politischen Rivalen gegenüber verwendet hat, nur verurteilen“, hieß es in einer Mitteilung. Die Methoden seien eines Mandatsträgers der Republik unwürdig. (dpa)