Gazprom hatte angekündigt, die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ab Mittwochmorgen von derzeit 40 Prozent auf nur noch 20 Prozent der Kapazität zu drosseln. Als Grund gab der Konzern die Wartung einer Turbine an.
„Deutschland muss weniger Gas verbrauchen“Gazprom drosselt Lieferung durch Nord Stream 1 weiter
Die Bundesregierung reagiert mit Unverständnis, doch das interessiert Russland nicht: Am Mittwoch (27. Juli 2022) hat der russische Gasriese Gazprom wie angekündigt weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 geliefert.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte im Deutschlandfunk, „zur Zeit sehen wir die nominierte Drosselung“. Gazprom liefert demnach 20 Prozent der Kapazität. „Wir werden im Laufe des Tages sehen, ob es dabei bleibt“, sagte Müller weiter.
Bundesnetzagentur lobt Einsparerfolge in Deutschland
Der Präsident der Netzagentur lobte erste „Einsparerfolge“. Private Haushalte und die Industrie verbrauchten „auch temperaturbereinigt fünf, sechs, sieben Prozent weniger Gas“. Jetzt im Sommer gelinge es, Gas einzuspeichern.
„Im Herbst ändert sich die Situation, der Gasverbrauch steigt“, warnte Müller. Deswegen seien alle Sparanstrengungen notwendig. „Deutschland muss weniger Gas verbrauchen.“
Der Chef der Netzagentur kritisierte, Gas sei inzwischen Teil der russischen Außenpolitik, der russischen Kriegsstrategie.
Gazprom hatte am Montagabend angekündigt, die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ab Mittwochmorgen von derzeit 40 Prozent auf nur noch 20 Prozent der Kapazität zu drosseln. Als Grund gab der Konzern die Wartung einer Turbine an. Die Bundesregierung reagierte mit Unverständnis. (afp)