Nach drei für die Grünen missglückten Landtagswahlen gab die Parteiführung auf. Beim Parteitag in Wiesbaden soll jetzt der Neuanfang gelingen – mit Kritik an der Schuldenbremse und mehr Attacke. Beim Start am Freitag kam es zu emotionalen Szenen.
„Ich dachte, ich habe alles gesehen“Grünen-Politikerin kann nicht mehr – sie bricht plötzlich in Tränen aus
Bei ihrem Parteitag wollen die Grünen an diesem Samstag einen Neuanfang einläuten und Kraft tanken für den anstehenden Bundestagswahlkampf.
Als unbestrittene Favoriten für den Co-Parteivorsitz gelten Franziska Brantner und Felix Banaszak. Die Posten waren vakant geworden, weil sich das bisherige Duo, Ricarda Lang und Omid Nouripour, Ende September entschlossen hatte, frühzeitig aufzuhören.
„Ich dachte, ich habe alles gesehen, aber dann kam Ricarda“
Der scheidende Bundesvorsitzende Omid Nouripour hat zum Start am Freitag eine Abschiedsrede gehalten, die seine Co-Vorsitzende Ricarda Lang zum Weinen brachte. . „Ich dachte, ich habe alles gesehen, aber dann kam Ricarda“, sagte er, daraufhin brach Lang in Tränen aus.
Die Szene bei Phoenix hier ansehen:
Nouripour weiter: „Wir sind durch Dinge gegangen, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt. Aber der eiserne Wille dieser Frau, ihr Humor und ihr 360 Grad-Blick, das war so unglaublich erfrischend. Und wir haben so viel miteinander hinbekommen, worauf wir stolz sein können.“
Auf X witzelte Lang über die Szene, schrieb dort zu dem Clip: „Ich vor der #BDK50: Ich werde mich zusammen reißen, damit nicht alle mein ‚ugly crying face‘ sehen. Auch ich nach 5 Minuten Verabschiedungen.“
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Die Grünen wollen kämpfen - „Bei Wind, bei Wetter, bei Eis und bei Schnee“ werde man einen Wahlkampf führen, der „knallgrün“ sein werde, versuchte Kulturstaatsministerin Claudia Roth die mehr als 800 Delegierten in Wiesbaden zu motivieren.
Am Samstagabend steht eine Debatte von zehn Anträgen an, die an der Grünen-Basis den meisten Zuspruch erfuhren und deswegen zur Abstimmung gestellt werden.
Dabei geht es unter anderem um die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, ein Tempolimit und eine liberalere Migrationspolitik. Zur Diskussion steht auch ein Antrag, in dem die aktuellen stationären Kontrollen an den deutschen Landgrenzen abgelehnt werden. (dpa/mg)