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„Das klingt nicht so“Habeck-Video sorgt im Netz für riesigen Wirbel – selbst Laschet reagiert

Auf zwei Millionen Klicks kommt ein Video von Vizekanzler Robert Habeck zum Nahost-Konflikt. Positive Reaktionen bekommt er dafür nicht nur aus den eigenen Reihen.

In einem viel beachteten Video (oben ansehen) hat Vizekanzler Robert Habeck Antisemitismus in Deutschland scharf verurteilt und Solidarität mit Jüdinnen und Juden angemahnt.

„Antisemitismus ist in keiner Gestalt zu tolerieren, in keiner. Das Ausmaß bei den islamistischen Demonstrationen in Berlin und in weiteren Städten Deutschlands ist inakzeptabel und braucht eine harte politische Antwort“, sagte der Bundeswirtschaftsminister und Grünen-Politiker in einem Video, das sein Ministerium am Mittwochabend (1. November 2023) bei X (vormals Twitter) verbreitete. Das Video kam schnell auf zwei Millionen Ansichten und wurde tausendfach geteilt. Politiker auch der CDU lobten den Appell.

Habeck: Solidarität von muslimischen Verbänden in Deutschland

Habeck sagte, es brauche auch von den muslimischen Verbänden in Deutschland eine Antwort auf Antisemitismus. Einige hätten sich klar von den Taten der Hamas und Antisemitismus distanziert. „Aber nicht alle, und manche zu zögerlich und ich finde, insgesamt zu wenige.“ Die Muslime in Deutschland müssten sich klar von Antisemitismus distanzieren, um nicht ihren eigenen Anspruch auf Toleranz zu unterlaufen. „Für religiöse Intoleranz ist kein Platz in Deutschland.“

Das Verbrennen israelischer Flaggen sei eine Straftat, das Preisen der Hamas-Taten auch. „Wer Deutscher ist, wird sich dafür vor Gericht verantworten müssen, wer kein Deutscher ist, riskiert außerdem seinen Aufenthaltsstatus. Wer noch keinen Aufenthaltstitel hat, liefert einen Grund, abgeschoben zu werden.“

Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel kam es unter anderem in Berlin bei propalästinensischen Demonstrationen wiederholt zu antisemitischen und israelfeindlichen Aktionen. Vor diesem Hintergrund sprach die Polizei zuletzt immer wieder Verbotsverfügungen gegen bestimmte Demonstrationen aus, andere durften stattfinden.

Antisemitismus auch aus anderen politischen Gruppen

Der islamistische Antisemitismus dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch einen in Deutschland verfestigten Antisemitismus gebe, auch wenn sich Rechtsextreme aus taktischen Gründen jetzt zurückhielten, um gegen Muslime hetzen zu können, sagte Habeck.

„Sorge macht mir aber auch der Antisemitismus in Teilen der politischen Linken, und zwar leider auch bei jungen Aktivistinnen und Aktivisten.“ Antikolonialismus dürfe nicht zu Antisemitismus führen. Der Tod und das Leid, das über die Menschen im Gazastreifen komme, sei schlimm. „Systematische Gewalt gegen Jüdinnen und Juden kann damit dennoch nicht legitimiert werden“, sagte Habeck.

Reaktionen auf Habeck-Video bei X: „argumentativ stark“

Habecks Video stieß am Mittwochabend bei X auf ein breites Echo. Zum zweiten Mal seit dem 7. Oktober, dem Tag des Hamas-Angriffs auf Israel, treffe Robert Habeck den richtigen Ton „wie kein anderer in dieser Bundesregierung“, schrieb die CDU-Vizevorsitzende Karin Prien. „Ein starker, notwendiger Auftritt“.

Der frühere CDU-Vorsitzende Armin Laschet schrieb in Anspielung auf die UN-Resolution: „Das klingt nicht nach Enthaltung oder nach ‚Nicht-nur-eine-Sichtweise‘.“ Es sei die „erforderliche, argumentativ stark und gut begründete innen- und außenpolitische Haltung Deutschlands“. Diese müsse weit über alle Parteigrenzen hinweg gehört und unterstützt werden. (dpa/mg)