„Step up“-ProgrammInfineon-Boss knallhart: 1400 Stellen weg und Job-Verlagerung in Billiglohnländer

Mitarbeiter des Chipkonzerns Infineon arbeiten im Reinraum der Chipfabrik. (Das Symbolfoto entstand am 26. April 2023 in Dresden.

Mitarbeiter des Chipkonzerns Infineon arbeiten im Reinraum der Chipfabrik. (Das Symbolfoto entstand am 26. April 2023 in Dresden.

Harter Schnitt bei Infineon: Der größte Chiphersteller Deutschlands streicht 1400 Stellen. Weitere 1400 Arbeitsplätze sollen ins Ausland verlagert werden.

von Klara Indernach  (KI)

Deutschlands größter Chiphersteller Infineon schrumpft – mit gravierenden Folgen. Vorstandschef Jochen Hanebeck kündigte am Montagmorgen (5. August 2024) in einer Pressekonferenz harte Einschnitte an.

Wie der Unternehmensführer sagte, sollen 1400 Stellen wegfallen. Zudem sollen weitere 1400 Arbeitsstellen in Niedriglohnländer verlagert werden. Ziel der Sparinitiative „Step up“ ist es, die Kosten in den nächsten drei Jahren um einen hohen Millionenbetrag in dreistelliger Höhe zu reduzieren.

Infineon-Chef Hanebeck: Keine schnelle Besserung in Sicht

Besonders hart trifft es den Standort Regensburg. Schon Anfang Juni verkündete Infineon den Stellenabbau von etwa 500 Personen in Regensburg. Dort werden rund 500 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Laut Jochen Hanebeck ist Verpacken der Chips an diesem bayerischen Standort nicht rentabel. Eine komplette Schließung der Fabrik steht allerdings nicht zur Debatte, bekräftigte er.

Die Geschäftsaussichten des Dax-Konzerns sehen derzeit eher düster aus: Der Chip-Markt ist angespannt. Die Branche leidet unter hohen Lagerbeständen, die Nachfrage nach verbrauchernahen Anwendungen schwächelt. Und auch das Wachstum mit Chips für die Automobilindustrie ließ wegen einer Delle in der Elektromobilität in den westlichen Märkten nach.

Umsatz und Ergebnis von Infineon sanken in den vergangenen Quartalen deutlich. Das Unternehmen musste bereits zweimal seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 senken. Mit einem Sparprogramm will der Konzern gegensteuern. Für das dritte Quartal hat Infineon einen Stopp des Abwärtstrends, zumindest beim Umsatz, angekündigt. So sollen die Erlöse wieder auf 3,8 Milliarden Euro steigen, nach 3,6 Milliarden im Vorquartal.

Eine Verbesserung der Situation sieht Vorstandschef Jochen Hanebeck in naher Zukunft nicht: „Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran. Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Endnachfrage.“

Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September endet, prognostiziert Hanebeck einen Umsatz von 15 Milliarden Euro. Das wären 100 Millionen Euro weniger, als Hanebeck noch im Frühjahr avisiert hatte. Zuletzt revidierte Hanebeck die Vorhersage Anfang Mai.

Dass die Aktionäre von Infineon skeptisch sind, ist daher wenig überraschend. Seit Jahresbeginn haben die Aktien etwa ein Fünftel an Wert eingebüßt. Im Gegensatz dazu hat der Dax rund fünf Prozent zugelegt.

Im vorhergehenden Quartal hat Infineon die selbst gesetzte Prognose knapp verfehlt und einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro erzielt. Die operative Marge lag mit 19,8 Prozent leicht über der Vorhersage.

Lichtblick in der Automobilsparte

Die wichtige Autosparte dürfte sich dabei nach Einschätzung von Analysten ebenso leicht erholt zeigen wie das Segment Green Industrial Power, in dem das Geschäft mit Chips etwa für erneuerbare Energien und Energieinfrastruktur gebündelt ist. Zulegen soll auch der Bereich mit Stromsteuerungshalbleitern.

Das Autosegment steht für mehr als die Hälfte des Umsatzes. Mit einem Umsatzwachstum von drei Prozent im laufenden Geschäftsjahr schneidet Infineon unter den großen Autochipproduzenten noch am besten ab, so die Analysten von Jefferies am Montag. Im Vergleich mit den wichtigsten Wettbewerbern schneidet Infineon tatsächlich besser ab.

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Susanne Scholz) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.