Nach einem Vorfall zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland hat der Deutsche Journalisten-Verband das Vorgehen der Sicherheitskräfte verurteilt.
WestjordanlandARD-Team wird von israelischen Soldaten festgehalten und bedroht
„Das war ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit, der sich nicht wiederholen darf – unabhängig vom weiteren Kriegsgeschehen im Nahen Osten“, sagte der neue DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Dienstag (7. November) laut Mitteilung zum Ausklang des DJV-Verbandstages in Magdeburg.
Ein ARD-Team war im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden.
ARD: Filmteam wird in Westjordanland bedroht
Dem Sender zufolge sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden. Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien, hieß es weiter.
Das israelische Militär entschuldigte sich später auf Nachfrage zu dem Vorfall „für jegliche entstandenen Unannehmlichkeiten“. Die Bundesregierung hat die Einhaltung der Pressefreiheit angemahnt.
Der DJV-Chef erinnert in dem Kontext daran, dass seit dem Überfall der Hamas auf Israel vor einem Monat bereits mehr als 10 Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen sind: „Das ist eine fürchterliche Zwischenbilanz dieses Krieges. So darf das nicht weiter gehen.“ Der DJV forderte die Kriegs- und Konfliktparteien in aller Welt auf, das Recht der Medien auf freie und ungehinderte Berichterstattung zu garantieren. „Dies gilt aktuell in Israel und Gaza wie auch in der Ukraine.“ (dpa/mg)