Karl Lauterbach emotional: Nach einem Spaziergang durch einen Wald in Brandenburg zeigt sich der Gesundheitsminister entsetzt. Auf Twitter berichtet er von seinen Eindrücken und stößt ein ernstes Thema an.
Minister privatKarl Lauterbach zeigt sich nach Spaziergang entsetzt – „es ist traurig“
von Jan Voß (jv)
„Habe heute langen Spaziergang in Brandenburg durch Wald gemacht, um Werbellinsee“, berichtet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Sonntag (14. August) aus seinem Privatleben. Was der Minister dort sah, hat ihn allem Anschein nach tief erschüttert.
Eigentlich hatte der SPD-Politiker Erholung und Entspannung bei dem Spaziergang durch das Waldstück in Brandenburg gesucht. „Wald schützt die Gesundheit, reduziert Stress“, schreibt Karl Lauterbach in seinem Tweet.
Karl Lauterbach in großer Sorge nach Spaziergang in Brandenburg
Doch nach Entspannung war Bundesgesundheitsminister bei dem Ausflug ganz und gar nicht. Stattdessen zeigte sich Lauterbach tief besorgt: „Es ist traurig, wie trocken und kaputt der Wald ist, wie wenig Vielfalt er noch hat.“
Der Politiker macht mit seinem Beitrag in den sozialen Netzwerken auf ein ernstes Thema aufmerksam und warb in dem Zusammenhang für den Vorstoß von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).
Karl Lauterbach wirbt auf Twitter für Vorstoß von Cem Özdemir
Özdemir hat angesichts der extremen Trockenheit zu einer schnelleren und effektiveren Bekämpfung des Klimawandels und der Klimafolgen aufgerufen. „Wir, unsere Tiere und die Umwelt leiden immer stärker unter den Folgen der Klimakrise“, sagte Özdemir der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
„Extremes Wetter mit Trockenheit, Starkregen oder Stürmen belastet unsere Ökosysteme und gefährdet die Ernten unserer Landwirtinnen und Landwirte.“
Hinzu kämen Waldbrände, „die den wertvollen nachwachsenden Rohstoff Holz, auf den wir wie nie zuvor angewiesen sind, vernichten“, sagte der Grünen-Politiker. „Es gibt nur noch einen Ausweg: Wir müssen die Klimakrise bekämpfen und uns gleichzeitig auf ihre Folgen einstellen.“ Deshalb investiere Deutschland massiv, um Wälder und Landwirtschaft nachhaltig umzubauen.
Cem Özdemir: So will der Minister das Waldsterben aufhalten
„Wir brauchen dringend gesunden Mischwald“, sagte Özdemir. „Denn er ist unsere natürliche Klimaanlage und brennt nicht so leicht wie Monokulturen aus Fichten oder Kiefern.“ Den Bauern helfe die Regierung, umweltfreundlicher zu wirtschaften. „Wir unterstützen beispielsweise die Landwirte dabei, Bio-Lebensmittel herzustellen.“
Der Minister verwies zudem auf Hilfen für Betriebe, um widerstandsfähiger und ressourcenschonender zu arbeiten. „Dazu gehört auch, dass Tierhalterinnen und Tierhalter zukünftig weniger Tiere besser halten können“, sagte Özdemir. Es sei klar, „dass wir unsere Lebensmittelversorgung sichern müssen“, betonte er. (jv/afp)