Kratzer und blaue Flecken an den HändenSo krank ist Diktator Kim Jong-un wirklich

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un auf einer Pressekonferenz.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un, hier im August 2022 in Pyongyang, Nordkorea, soll mit einem schlechten Gesundheitszustand zu kämpfen haben, wie der südkoreanische Geheimdienst berichtete.

Alkohol- und Nikotinabhängigkeit, Übergewicht und Schlaflosigkeit: Dem Geheimdienst zufolge soll der Gesundheitsstatus des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un kritisch sein, wie ein neuer Bericht nahelegt.

von Janina Holle  (jh)

Leidet Nordkoreas Diktator Kim Jong-un unter schlechter Gesundheit? Das jedenfalls berichtet ein Mitarbeiter des südkoreanischen Geheimdienstes, welcher den Machthaber beobachtet. Die Informationen, die offenbar mit einer künstlichen Intelligenz gesammelt wurden, führten jüngst zu Spekulationen rund um Kims gesundheitlichen Zustand.

Kim kam 2011 an die Macht, nachdem sein Vater Kim Jong II an einem Herzinfarkt verstorben war. Dies machte ihn zum Staatschef in der dritten Generation. Sein genaues Alter ist aber tatsächlich unbekannt – geschätzt wird er auf 39.

Kim Jong-un soll an Alkohol- und Nikotinsucht leiden

Mehrere Faktoren sollen dem Bericht nach zu seiner schlechten Kondition beitragen. Kim soll ein Übergewicht von 140 Kilogramm haben, „möglicherweise an einer schweren Schlafstörung leiden und übermäßig Alkohol und Tabak konsumieren“, so erzählte der Abgeordnete Yoo Sang-bum, der für den parlamentarischen Geheimdienst arbeitet, laut der südkoreanischen Zeitung „The Korean Herald“ am Mittwoch (31. Mai 2023).

Normalerweise ist der Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers ein streng gehütetes Staatsgeheimnis – doch mithilfe der künstlichen Intelligenz konnten offenbar einige Erkenntnisse gewonnen werden. Zudem beobachtete der Geheimdienst auch die Einfuhr von ausländischen Zigaretten und Alkohol, welche wohl in großen Mengen nach Nordkorea verschifft worden waren.

Zusätzlich stelle eine offensichtliche Schlafstörung ein großes Problem für den Diktator dar. Indizien dafür seien Kims lange Arbeitszeiten, die nach Angaben einer südkoreanischen Zeitung bis in die Morgenstunden gehen. Zudem wurde der Geheimdienst darauf aufmerksam, dass Nordkorea scheinbar die neuesten medizinischen Informationen über die Behandlung von Schlaflosigkeit recherchiert habe, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

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Außerdem beobachtete der Geheimdienst, so „The Korean Herald“, dass der Diktator blaue Flecken und Kratzer an den Armen habe. Es wird angenommen, dass die Narben das Ergebnis einer Hauterkrankung sind, die durch Stress und eine allergische Reaktion verursacht wird.

Wie krank Kim tatsächlich ist, lässt sich nur spekulieren. Jedoch haben sich in ganz Nordkorea die Lebensbedingungen in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert, es herrscht eine anhaltende Lebensmittelknappheit.

Die Zahl der Todesfälle durch Hunger war 2023 bisher dreimal so hoch wie im Vorjahr etwa zur gleichen Zeit. Auch die Zahl der Suizide stieg um fast 40 Prozent an.