Kim Jong Un mit schockierender AktionSatellitenbild sorgt für neue Angst: Meint er das wirklich ernst?

Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das zerstörte Pjöngjang-Denkmal  am 23. Januar 2024. Das Denkmal scheint zerstört worden zu sein, nachdem die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel in den letzten Monaten zugenommen haben.

Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das zerstörte Pjöngjang-Denkmal am 23. Januar 2024. Das Denkmal scheint gesprengt worden zu sein, nachdem die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel in den letzten Monaten zugenommen haben.

Meint Kim Jong Un es wirklich ernst? Legt es der nordkoreanische Machthaber wirklich auf einen Krieg an? Seit längerem hält er bedrohliche Manöver auf See ab, redet von einer Schlacht. Nun hat eine weitere Aktion von ihm für neue Ängste gesorgt.

von Martin Gätke  (mg)

„Kim Jong Boom“ – so titelte jüngst die britische Sun ihre neue Geschichte über den Diktator aus Pjöngjang.

„Boom“ nicht nur, weil Kim Jong Un so sehr zündelt wie selten zuvor. Angesichts der jüngsten Waffendeals mit seinem Nachbarn Wladimir Putin scheint er so selbstbewusst wie nie, will mit Kriegsrhetorik und Waffentests bei den großen Weltmächten mitspielen. „Boom“ auch, weil er offenbar ein wichtiges Friedenssymbol weggesprengt hat.

Kim Jong Un: Meint der Diktator es wirklich ernst?

Im Januar haben sich seine Drohgebärden noch einmal verschärft: Kim sagte vor der Obersten Volksversammlung, die friedliche Wiedervereinigung mit Südkorea sei nicht mehr zentrales poli­tisches Ziel. Im Gegenteil: Südkorea ist das „feindlichste Land Nummer eins“ und „dauerhafter Feind“.

Alles zum Thema Wladimir Putin

Und um diese Maßnahme zu untermalen, hält Nordkorea nicht nur die ersten Artilleriemanöver seit sechs Jahren ab und gab einen Test mit einem angeblich atomwaffenfähigen Torpedo bekannt.

Es hat auch kurzerhand ein wichtiges Symbol abreißen lassen – eines, das auch aus dem Weltall sichtbar war.

Kim Jong Un sprengt „Wiedervereinigungsbogen“

Wie verschiedene Medien berichten, hat Kim ein großes Denkmal in der nordkoreanischen Hauptstadt, den sogenannten „Arch of Reunification“ („Wiedervereinigungsbogen“) in die Luft gesprengt. Das Denkmal, 2001 erbaut, zeigte zwei Frauen, die ein Emblem der gesamten koreanischen Halbinsel hielten.

Das Denkmal war auch auf den Satellitenbildern von Planet Labs am Dienstagmorgen verschwunden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Der Bogen war ein rund 30 Meter hohes Bauwerk, das sich über eine Autobahn erstreckte, die in die Stadt Kaesong nahe der Grenze zu Südkorea führte.

Dieses Foto zeigt den „Arch of Reunification“, den Bogen der Wiedervereinigung, ein Denkmal, das die Hoffnung auf eine mögliche Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea symbolisiert. Hier ist das Bauerwerk am 11. September 2018 zu sehen.

Dieses Foto zeigt den „Arch of Reunification“, den Bogen der Wiedervereinigung, ein Denkmal, das die Hoffnung auf eine mögliche Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea symbolisiert. Hier ist das Bauerwerk am 11. September 2018 zu sehen.

Nicht nur südkoreanische Medien sehen die Sprengung als ein beunruhigendes Zeichen. Das Denkmal war ein Symbol der möglichen Wiedervereinigung, einer jahrzehntelangen Hoffnung.

Kim selbst habe das Pjöngjang-Denkmal bereits zuvor als „Schandfleck“ bezeichnet und forderte seine Entfernung. Gleichzeitig erklärte er, dass der Norden seine langjährigen Ziele einer friedlichen Vereinigung mit Südkorea aufgeben würde.

Südkorea hat auf die jüngsten Drohungen bereits reagiert. „Unser Militär hat die Wachsamkeit erhöht und arbeitet eng mit den Vereinigten Staaten zusammen, während es die Aktivitäten aus Nordkorea überwacht“, heißt es in einer Erklärung.

Es bestehen Bedenken, dass Nordkorea im US-Wahljahr für zusätzliche Spannungen sorgen könnte. Fachleute gehen davon aus, dass Kim seine Verhandlungsmacht stärken möchte, da er möglicherweise Gespräche mit dem Gewinner der Präsidentschaftswahl im November plant. Und der könnte Donald Trump heißen.