KlimawandelRobert Habeck mit Bankrotterklärung – „keine Option mehr“

Die Abschluss-Worte von Robert Habeck beim G7-Klimatreffen klingt wie eine Bankrotterklärung: „Keine Erderwärmung ist keine Option mehr.“ Mit dem Ergebnis des Treffens zeigen sich dennoch viele zufrieden.

Robert Habeck hat bei seiner Rede zum Abschluss des Treffens der Umwelt-, Energie- und Klimaschutzminister der G7-Industriestaaten eine schockierend nüchterne Bilanz zum Klimawandel gegeben. Vor allem ein Satz blieb bei vielen schmerzhaft in hängen: „Keine Erderwärmung ist keine Option mehr.“

Deutschland hat derzeit den Vorsitz der G7-Gruppe inne. Den G7-Industriestaaten gehören auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien an. Gerade für den Grünen-Politiker Robert Habeck im Amt des Klimaschutzministers eine große Chance, um Weichen für den Klimaschutz zu stellen.

Robert Habeck beim G7-Treffen mit düsterer Prognose

Seine Worte bei der Abschlussveranstaltung klangen jedoch teilweise fast wie eine Bankrotterklärung. „Es wird immer eine Erderwärmung geben“, sagte Habeck am Freitag (27. Mai) bei dem Treffen. Demnach könne es im Kampf gegen den Klimawandel nur noch um eine Begrenzung der Erderwärmung gehen.

„Dass wir die Fehler der Vergangenheit reparieren, ist vielleicht noch möglich. Dass wir sie ungeschehen machen, ist unmöglich“, sagte Habeck. Es sei keine Option mehr, keine Erderwärmung erreichen zu wollen.

Die einzige Frage, um die es gehe, sei, ob es durch entschiedenes politisches Handeln gelinge, innerhalb der nächsten vier, fünf, acht oder zehn Jahre die Erderwärmung so weit einzubremsen, dass es danach „überhaupt noch Handlungsoptionen“ gebe.

Klimawandel: G7 einigen sich auf Ziele bis 2035

Nach einem Anfang April veröffentlichten Bericht des Weltklimarats lag der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 2010 und 2019 so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Zwar habe sich die Wachstumsrate verlangsamt. Aber ohne unverzügliche Verringerungen der Emissionen sei das im Pariser Klimaabkommen verankerte Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, nicht mehr zu schaffen.

Zum Abschluss des Treffens einigten sich die G7-Staaten am Freitag darauf, bis zum Jahr 2035 eine überwiegend CO2-freie Stromversorgung bereitzustellen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sagten die Teilnehmer in der Abschlusserklärung ferner zu, ihre Klima-Ambitionen zu steigern und die entsprechenden Finanzhilfen für ärmere Länder bis 2025 zu verdoppeln.

Erste Reaktionen von Umweltschützern fielen positiv aus. Der Beschluss zum Ausstieg aus fossilem Strom sei „ein starkes und notwendiges Signal, ebenso wie die Absicht, ärmere Länder beim Ausstieg aus den fossilen Energien und der Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste zu unterstützen“, erklärte der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser. (jv/dpa)