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Wirbel um Fotos von Sanna MarinKommentar: Die Kampagnen haben ein Muster

Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin bei einer Pressekonferenz.

Unter Druck: Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin am 16. August 2022.

Die Video-Affäre um die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin zeigt vor allem eins: Frauen in politischer Verantwortung haben es auch in westlichen Demokratien immer noch schwerer. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Markus Söder zeigt sich gern mit Maß beim Starkbierfest, rheinische Politiker zischen ihr Kölsch im Karneval. Bei Boris Johnson wurde sich erst über seine Partys aufgeregt, als er damit mehr als einmal gegen die eigenen Corona-Gesetze verstieß.

Aber wehe, eine Frau in politischer Verantwortung zeigt Lebensfreude und hat Spaß. Dann werden die Messer schnell gewetzt. Die Aufregung um die geleakten Videos der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin (36) sagt mehr über das immer noch problematische Verhältnis in unseren westlichen Gesellschaften gegenüber modernen Lebensentwürfen, Jugend und Weiblichkeit in Führungspositionen aus, als irgendetwas sonst.

Clinton, Baerbock, Sahin – starke Frauen unter Beschuss

Denn dahinter verbirgt sich ein Muster, das man aus vergangenen Kampagnen gegen starke Frauen kennt. Die am Ende haltlosen Vorwürfe gegen Hillary Clinton wegen ihrer E-Mails dürften sie die Präsidentschaft gekostet haben.

Dann die aufgebauschte Geschichte über die Fußnoten im Buch der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die sie in den Umfragewerten abstürzen ließ und von denen letztlich die SPD und Olaf Scholz profitierten.

Und nun dieser „Skandal“ um Sanna Marin. Eine junge Frau, die Finnland in einer der schwersten vorstellbaren Situationen mit einigem Geschick führt. Als direkte Nachbarn des Kriegstreibenden Russland mit seinem Despoten Wladimir Putin bringt sie ihr Land in die NATO und verschafft den Finnen damit größtmögliche Sicherheit.

Niemals hätte man sie zu diesem Drogentest drängen dürfen, wer in diesen Videos ein Fehlverhalten erkennt, hat selbst nie gefeiert.

Clinton, Baerbock und nun Sanna Marin. Das Muster der „Skandale“, der Aufregung und der Folgen sind ähnlich. Befeuert durch die immergleichen Empörungswellen in den sozialen Medien sollen erfolgreiche und in diesen drei Fällen russlandkritische Frauen zu Fall gebracht werden.

Dabei haben wir mit Klimakatastrophe, Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie wirklich genügend Probleme auf dieser Welt. Solange Sanna Marin gute Arbeit macht und Putin die Stirn bietet, lasst sie tanzen und feiern, solange sie will.