Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer warnt vor der wachsenden Terrorgefahr rund um den Flughafen im afghanischen Kabul. Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr soll in Kürze enden.
Kramp-Karrenbauer besorgtTerrordrohungen haben sich massiv verschärft
Berlin. „Wir befinden uns jetzt in der sicherlich hektischsten, in der gefährlichsten, in der sensibelsten Phase.“ Mit diesen Worten hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vor einer immer weiter wachsenden Terrorgefahr um den Flughafen im afghanischen Kabul gewarnt. „Wir wissen, dass die Terrordrohungen sich massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind“, sagte sie am Donnerstag in Berlin.
Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr in Kürze enden. Am Donnerstag flog die Bundeswehr aber Kabul noch an. Die deutsche Botschaft hat bereits am Mittwoch davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen.
Kramp-Karrenbauer sagte, man arbeite zwar „fieberhaft“ an der weiteren Evakuierung, müsse aber die Terrorgefahr berücksichtigen. „Das ist keine Einzelfrage für die Bundesrepublik Deutschland, das ist im Moment die Einsatzsituation für alle anderen Staaten auch.“
Man bemühe sich „ohne Bruch“ in die „Phase zwei“ der Evakuierung nach dem Ende des Bundeswehreinsatzes zu kommen, betonte die Ministerin. In dieser Phase werde es darum gehen, auf diplomatischem Weg zu versuchen, Menschen die Ausreise zu ermöglichen.
Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn sagte, dass inzwischen 5200 Menschen aus 45 Nationen von der Bundeswehr ausgeflogen worden seien. Darunter seien 4200 Afghanen und 505 deutsche Staatsbürger. Zwei Hubschrauber, die für die Evakuierungsaktionen nach Kabul transportiert worden waren, sind bereits wieder ins usbekische Taschkent gebracht worden. Dort befindet sich das Drehkreuz der Bundeswehr für die Evakuierung. (dpa)