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„Sie erpressen mich“Nawalnys Mutter erhält Zugang zur Leiche – und erhebt schwere Vorwürfe

Auf diesem Videostandbild, das vom Nawalny-Team via AP zur Verfügung gestellt wurde, spricht Ljudmila Nawalnaja, die Mutter des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny.

Auf diesem Videostandbild, das vom Nawalny-Team via AP zur Verfügung gestellt wurde, spricht Ljudmila Nawalnaja, die Mutter des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny.

Tagelang suchte die Mutter des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Nawalny die Leiche ihres Sohnes. Nun erhielt sie Zugang und macht den Behörden schwere Vorwürfe.

Die Mutter des im russischen Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny hat nach tagelangem Warten Zugang zu seiner Leiche erhalten. Sie habe den Körper ihres Sohnes in der Leichenhalle zu sehen, aber nicht ausgehändigt bekommen, teilte Ljudmila Nawalnaja am Donnerstag (22. Februar 2022) in einem Video mit.

Der 47-Jährige war am Freitag vergangener Woche im Straflager gestorben. Seither hatte die Mutter die Leiche in der Region am Polarkreis gesucht. Sie forderte erneut in dem Video, dass ihr der Leichnam ausgehändigt werde, damit sie ihn beerdigen könne.

Nawalnys Mutter wirft russischen Behörden Erpressung vor

Sie warf den russischen Behörden vor, sie zu „erpressen“, um eine „geheime“ Bestattung ihres Sohnes zu erzwingen.

„Gestern Abend haben sie mich heimlich zur Leichenhalle gebracht, wo sie mir Alexej gezeigt haben“, schilderte Nawalnaja in dem Video. Die russischen Behörden drängten sie demnach, einer geheimen Bestattung ihres Sohnes zuzustimmen. „Sie erpressen mich, sie stellen mir Bedingungen, wo, wann und wie Alexej beerdigt werden soll“, sagte die Mutter. „Das ist illegal.“

Nawalanja führte mit Blick auf die Behörden aus: „Sie wollen, dass alles im Geheimen geschieht, ohne Zeremonie, sie wollen mich an den Rand eines Friedhofs bringen, in die Nähe eines frischen Grabes und mir sagen: ‚Hier ruht Dein Sohn‘. Ich bin damit nicht einverstanden.“

Die Ermittler hätten gedroht, etwas mit der Leiche anzustellen, wenn sie einem heimlichen Begräbnis nicht zustimme. Deshalb habe sie sich an die Öffentlichkeit gewandt, weil die Angehörigen, aber auch die Anhänger die Möglichkeit haben sollten, sich von Nawalny zu verabschieden.

Nawalnys Mutter sagte auch, dass sie über den Abschluss der medizinischen Untersuchung informiert worden sei, auch über die Todesursache. Sie nannte diese aber nicht. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch schrieb bei auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) kurz nach Veröffentlichung des Videos der Mutter, dass die medizinische Expertise angeblich einen natürlichen Tod festgestellt habe.

Dagegen werfen Nawalnys Frau Julia, sein Team und auch Menschenrechtler Kremlchef Wladimir Putin vor, er habe den Oppositionellen, der 2020 nur knapp einen Giftanschlag überlebte, ermorden lassen.

Nawalnys Mutter hat Leiche gesehen

Sie habe 24 Stunden alleine mit Ermittlern und der Kriminalbeamten verbracht, sagte Nawalnys Mutter. Am Mittwochabend sei sie dann in die Leichenhalle in der Stadt Salechard im Norden Russlands gelassen worden. Ljudmila Nawalnaja äußerte sich nicht dazu, in welchem Zustand die Leiche ihres Sohnes war.

Nawalny ist am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen „Polarwolf“ in der sibirischen Arktisregion Jamal unter nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Der durch den Giftanschlag und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. (dpa, afp)