Angst vor NordkoreaNeue Superwaffe getestet – es handelt sich um eine Hyperschallrakete

Menschen im Seouler Bahnhof sehen während einer Nachrichtensendung ein Fernsehbild des nordkoreanischen Raketenstarts. Nordkorea hat eine neue Hyperschallrakete getestet.

Nordkorea hat am 28. September 2021 eine neue Hyperschallrakete getestet. Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet, also rund 6180 Kilometer pro Stunde.

Nordkorea hat eine Hyperschallrakete getestet. Südkorea spricht von einer Provokation. Die Rakete fliegt mit einer Geschwindigkeit von über 6000 Kilometer pro Stunde.

Seoul. Nordkorea hat eine neue Superwaffe getestet. Es handelt sich dabei um eine Hyperschallrakete.

Die nordkoreanische Akademie für Verteidigungswissenschaften habe die Hwasong-8-Rakete aus der Provinz Chagang abgefeuert, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch (29. September 2021) unter Berufung auf die nordkoreanische Nachrichtenagentur KNCA. Die neue Rakete habe für die Selbstverteidigungsfähigkeiten strategische Bedeutung, hieß es weiter.

Nordkorea testet Hyperschallrakete

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte Ende 2019 bei einem Parteitreffen gedroht, die Welt werde in naher Zukunft eine „neue strategische Waffe“ erleben.

Hyperschall-Raketen erreichen weitaus höhere Geschwindigkeiten als herkömmliche Raketen. Sie sind zudem flexibler, was ihre Zerstörung durch Raketenabwehrsysteme stark erschwert. Laut KCNA gehörte die Entwicklung einer Hyperschall-Rakete zu den fünf „Top-Prioritäten“ des Fünf-Jahres-Plans der Führung in Pjöngjang im Rüstungsbereich.

Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet, also rund 6180 Kilometer pro Stunde.

Am Dienstag hatte das südkoreanische Militär mitgeteilt, Nordkorea habe eine Kurzstreckenrakete ins offene Meer abgefeuert. Unklar war, wie weit die Rakete flog.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Der Nationale Sicherheitsrat in Südkorea hatte wegen des erneuten Raketentests des Nachbarlandes sein Bedauern geäußert. Nordkorea hatte bereits vor gut zwei Wochen zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert.

Südkoreas Präsident spricht von einer „Provokation“

Südkoreas Präsident Moon Jae bezeichnete den Test als „Provokation“.

Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die nicht nur Südkorea und Japan treffen, sondern auch Atomsprengköpfe bis in die USA tragen können. Das Land hat sich selbst zu einer Atommacht erklärt. Sein Status wird aber vor dem Hintergrund der Verhandlungen über sein umstrittenes Atomprogramm eher offen gehalten. Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea kommen jedoch seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht mehr voran. (mt/dpa)