Bundeskanzler Olaf Scholz muss harte Kritik von Klimaaktivistin Luisa Neubauer einstecken. Auf einer Veranstaltung hatte der Kanzler Klimaaktivisten, die eine Veranstaltung mit ihm als Redner störten, indirekt als Nazis bezeichnet. Was war passiert, dass er so einen harten Vergleich zog?
Olaf ScholzHarter Nazi-Vergleich: Was hat der Kanzler gegen Klima-Kämpfer?
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeworfen, er habe „Klimaaktivist:innen mit Nazis“ verglichen. Damit habe er die NS-Herrschaft relativiert, „und auf Paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit“, schrieb Neubauer am Sonntagabend bei Twitter.
„Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal.“
Olaf Scholz: Äußerung zum Kirchentag in Stuttgart gestört
Neubauer reagierte damit auf den Auftritt des Kanzlers beim Kirchentag in Stuttgart am vergangenen Freitag, 27. Mai 2022, der von mehreren Aktivisten gestört worden war.
Ein Aktivist hatte bei dem Auftritt des 63-Jährigen versucht, die Bühne zu stürmen, wurde daran jedoch von Sicherheitskräften gehindert und weggeführt. Ein anderer Aktivist rief laut „Schwachsinn“, als Scholz gerade über den Ausstieg aus der Kohleverstromung sprach und die Arbeitsplätze, die dadurch im Tagebau verloren gingen.
Scholz kommentierte die Störung mit den Worten: „Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank.“ Die Aktion sei ein „schauspielerisch geübter Auftritt“.
Das sei keine Diskussionsbeteiligung, „sondern das ist der Versuch, Veranstaltungen für seine eigenen Zwecke zu manipulieren. Das sollte man nicht machen.“ Scholz bekam dafür stürmischen Applaus auf der Bühne.
Später schob Luisa Neubauer noch einen Tweet hinterher: „Wer Hoffnung hatte, dass Scholz die Klimakatastrophe lose verstanden hat, weiß jetzt wo er steht. Und was er „ganz ehrlich“ von uns Klimabewegten hält.“ Und weiter schreibt die 26-Jährige: „Das ist nicht mehr Aber-Die-Jobs-Populismus, das ist Klimaleugnung 2.0. Nicht die Krise an sich, aber die Menschen, die sie ernst nehmen, werden in ihrer Integrität in Frage gestellt & als Extremisten dargestellt.“ (dpa/dok)