Nach dem Rückzug der russischen Armee aus der ukrainischen Stadt Cherson scheinen Wladimir Putin selbst bisher regimetreue Anhänger den Rücken zuzukehren. Indirekt wird ihm sogar mit dem Tod gedroht.
Kippt die Stimmung in Russland?Kreml-Anhänger ruft zur Ermordung Putins auf
Wladimir Putin muss im Zuge des brutalen russischen Angriffskrieges immer mehr Niederlagen und Rückschläge einstecken.
Nach dem Abzug der russischen Truppen aus Cherson hat sogar der bisher treue Kreml-Freund und rechtsnationale Ideologe Alexander Dugin auf Telegram indirekt zur Ermordung Putins aufgerufen.
„Die Grenze ist erreicht“: Droht die Stimmung gegenüber Putin langsam zu kippen?
Das soll ein Schreiben belegen, das der russische TV-Sender „Tsargrad TV“ im Netz veröffentlichte. Mittlerweile wurde der Post gelöscht, doch auch die treue Kreml-Anhängerschaft scheint Putin langsam infrage zu stellen. Bereits der Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow wetterte im russischen Staats-Fernsehen gegen die russische Führungselite.
In dem veröffentlichten Schreiben kritisiert Dugin, der auch als Putins Stratege gilt, offen den Abzug der russischen Armee aus Cherson. Ein autoritärer Herrscher müsse Verantwortung für die Niederlagen tragen, heißt es sinngemäß.
„Die Autokratie hat eine Kehrseite. Die absolute Machtfülle im Erfolgsfall, aber auch die absolute Verantwortung für die Niederlage“, erklärt er dazu. Putin wird jedoch an keiner Stelle des Briefs beim Namen genannt.
Als mögliches Schicksal Putins verweist Alexander Dugin auf das Werk „Der goldene Zweig“ des schottischen Autors James Frazer. Die Geschichte handelt von einem Zaren, der getötet wird, weil es ihm nicht gelingt, in der Wüste für Regen zu sorgen.
In der Geschichte wird dem König der Bauch aufgerissen. Wenn es dem Machtinhaber also nicht gelänge, sein Volk zu retten, „dann erwartet ihn das Schicksal des Regen-Zars“.
„Die Bedingungen des gewinnenden Westens, dieser Satans-Zivilisation, werden für Moskau niemals akzeptabel sein“, so Dugin weiter. Zum Schluss heißt es „Die Grenze ist erreicht“, womit der Autor seine Erwartungen gegenüber Wladimir Putin deutlich zum Ausdruck bringt.
Russland: Kommt das Schreiben wirklich von Kreml-Freund Dugin?
Bisher konnte die Authentizität des Schreibens auf Telegram noch nicht bestätigt werden. Der Post auf Telegram wurde lediglich von einem anderen Account, der möglicherweise Alexander Dugin gehören könnte, dementiert.
„Diese Anschuldigung kam aus dem Nichts und basiert auf einer angeblich von mir gelöschten Nachricht. Niemand hat Putin seinen Rücken zugedreht“, heißt es in der Mitteilung. In welchem Zusammenhang der Telegram-Account mit Alexander Dugin steht, ist bisher ebenfalls noch unklar.