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Brisanter Bericht aus RusslandZDF-Journalist soll festgenommen worden sein – wegen Graffiti

Ein Plakat mit dem Porträt eines russischen Soldaten und der Aufschrift „Ruhm für die Helden Russlands“ ist vor einem Einkaufszentrum in St. Petersburg zu sehen. Ein deutscher Journalist soll festgenommen worden sein, weil er eine regierungskritische Graffiti-Aktion gefilmt haben soll.

Ein Plakat mit dem Porträt eines russischen Soldaten und der Aufschrift „Ruhm für die Helden Russlands“ ist vor einem Einkaufszentrum in St. Petersburg zu sehen. Ein deutscher Journalist soll festgenommen worden sein, weil er eine regierungskritische Graffiti-Aktion gefilmt haben soll.

Laut der unabhängigen russischen Nichtregierungsorganisation OVD-Info soll in St. Petersburg ein ZDF-Journalist festgenommen worden sein. Er hat wohl eine regierungskritische Aktion dokumentiert.

Wie das unabhängige russische Menschenrechtsmedienprojekt zur Bekämpfung politischer Verfolgung, OVD-Info, am Dienstag (23. August) berichtet, sollen in St. Petersburg vier Personen festgenommen worden sein, darunter der deutsche ZDF-Journalist Roman Schell.

Dem Bericht nach ist eine Aktion der russischen Protestgruppe „YAV“ der Grund für die Festnahmen. „YAV“ ist eine der letzten Gruppen ihrer Art in Russland, sprüht in St. Petersburg Graffitis, klebt Plakate und dreht Videos gegen die russische Kriegspropaganda.

Für das ZDF berichtete Roman Schell immer wieder über „YAV“, zuletzt für das „auslandsjournal“ im Juli. Er begleitete die Aktivistinnen und Aktivisten bei ihren Streifzügen durch die Stadt, filmte ihre Aktionen.

Russland: Protestgruppe „YAV“ soll Graffiti erstellt haben – Festnahme

Laut OVD-Info, die politische Verhaftungen in Russland registriert, hat die Protestgruppe auch diesmal ein regierungskritisches Graffiti in St. Petersburg erstellt: Auf einer Wand ist der Schriftzug „Goolag“ zu sehen –im Stile der bekannten Google-Suchseite. Im Suchfeld darunter steht auf Russisch die Frage geschrieben: „Wie kommt man da raus?“

OVD-Info berichtet mit Verweis auf die Leiterin der Künstlergruppe, Anastasia Vladychkina, dass das Graffiti nicht fertiggestellt werden konnte, als die Polizei kam und vier Personen festnahm.

Vladychkina gehört zusammen mit Alexander Voronin zu den Köpfen von „YAV“. Neben Voronin sei auch der ZDF-Journalist Roman Schell, der Kameramann Stanislaw sowie der Assistent Nikolai Stekolnikow festgenommen worden.

Die vier Männer seien zur 77. Polizeidienststelle von St. Petersburg gebracht worden. Voronin und Stekolnikow seien wegen „geringfügigen Rowdytums“ angeklagt worden. Nun soll sich das Innenministerium mit dem Graffiti beschäftigen, da es sich dabei laut Polizei um eine „politische Arbeit“ handele.

Ob auch gegen Schell Vorwürfe bestehen, berichtete OVD-Info zunächst nicht.

Roman Schell ist ein freier Journalist und Filmemacher, berichtet sei längerem für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. Schell war nicht nur für das ZDF, sondern etwa auch für Arte in der Ukraine unterwegs. Er recherchierte zur psychologischen Betreuung von kriegstraumatisierten Kindern im Donbass, als er am 24. Februar 2022 von der russischen Invasion überrascht wurde. Für das deutsche Fernsehen berichtete er über die ersten Tage des Krieges. Das ZDF hat sich noch nicht zu dem Medienbericht geäußert.

Reporter ohne Grenzen, eine international tätige Nichtregierungsorganisation, die sich weltweit für die Pressefreiheit und gegen Zensur einsetzt, fordert bereits die sofortige Freilassung von Schell. (mg)