Der Preis für Kakao hat einen Rekord erreicht. Freunde von Schokolade könnten das beim Einkaufen bald zu spüren bekommen.
Schokolade bald deutlich teurer?Kakao-Preis auf Rekordhoch: „Knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr“
Wegen des hohen Kakaopreises müssen Verbraucherinnen und Verbraucher bald vielleicht mehr Geld für Schokolade ausgeben.
„Gestiegene Rohstoffpreise und Löhne können zu Kostensteigerungen führen, die tendenziell an den Verbraucher weitergegeben werden könnten“, sagte Solveig Schneider, die stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).
Süßwarenhersteller Hershey schließt Preiserhöhung nicht aus
Ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport erklärte: „Ein Kilo Kakao ist knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr. Was das für die Herstellungskosten einer 100-Gramm-Schokoladentafel bedeutet, die zwischen 35 und 70 Prozent Kakao enthält, kann sich jeder selbst ausrechnen, aber wir bewerten aktuell gesamthaft die Situation.“ Zu einer möglichen Preiserhöhung will sich Ritter Sport aus kartellrechtlichen Gründen nicht äußern.
Michele Buck, Chefin des US-Unternehmens Hershey, einem der weltweit größten Süßwarenhersteller, schloss eine Erhöhung der Preise zuletzt nicht aus. „Angesichts der aktuellen Lage bei den Kakaopreisen werden wir jedes Instrument in unserem Werkzeugkasten nutzen, einschließlich der Preisgestaltung, um das Geschäft zu steuern“, sagte sie Mitte Februar bei der Vorstellung der Geschäftszahlen des Konzerns. Auch der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé schloss weitere Preissteigerungen nicht aus.
Der Preis für eine Tonne Rohkakao stieg an den Rohstoffbörsen im Februar auf einen Rekordstand von umgerechnet knapp 5500 Euro. Anfang Januar lag der Preis noch unter 4000, im Februar vergangenen Jahres unter 2500 Euro.
Ursache für den rasanten Preisanstieg ist Experten zufolge eine Verknappung des Angebotes, auch infolge klimabedingter Extremwettereignisse. Längere Dürreperioden, Starkregen, Überflutungen und Pflanzenkrankheiten haben in Anbauländern wie der Elfenbeinküste und Ghana zuletzt zu deutlich geringeren Erträgen oder sogar zu vollständig zerstörten Ernten geführt. (dpa)