Bund und Länder beraten über Flüchtende – Ansprache von Selenskyj: Viele Menschen aus der Ukraine strömen auch nach Deutschland. Über den Umgang mit ihnen beraten Kanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs. Zuvor hat der ukrainische Präsident im Bundestag gesprochen.
Ukraine-KriegRede im Bundestag: Selenskyj mit dramatischem Appell: „Bitte, helfen Sie uns“
Täglich kommen Tausende Flüchtende aus der Ukraine nach Deutschland – nun beraten Bund und Länder über deren Unterbringung, Versorgung und Verteilung am Donnerstag, 17. März 2022. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ab kurz nach 9 Uhr im Bundestag für etwa 20 Minuten gesprochen.
Selenskyj im Bundestag: Was sagte der Regierungschef der Ukraine?
Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde per Video zugeschaltet. Seine zentralen Aussagen können Sie an dieser Stelle in übersichtlichen Stichpunkten nachlesen.
- Die Live-Schalte ist zu Ende. Katrin Göring-Eckardt spricht zu den Abgeordneten und betont, dass die G7-Staaten in dem Ukraine-Krieg Verantwortung übernehmen werden: Sie werden der ukrainischen Bevölkerung beistehen.
- Selenskyj beendet seine ergreifende Rede mit „Es lebe die Ukraine!“ Die Abgeordneten des Bundestags applaudieren.
- Selenskyj wendet sich nun direkt an Kanzler Scholz: „Stoppen Sie den Krieg, helfen Sie, den Krieg zu beenden!“
- Wolodymyr Selenskyj appelliert dabei vor allem an die europäischen Werte. Er fordert die Unterstützung aller Ukrainerinnen und Ukrainer. Die bisherigen Sanktionen seien nicht ausreichend. „In Europa wird ein Volk vernichtet“, manifestiert Selenskyj.
- Der Präsident lobt alldiejenigen Helferinnen und Helfer, die sich für die Ukraine einsetzen und klar Farbe bekennen.
- Wolodymyr Selenskyj macht deutlich, dass sich die ukrainische Bevölkerung nicht von Putin unterjochen lassen will. Dagegen werde sein Land entschlossen ankämpfen.
- Der Präsident macht klar, dass Putin nicht nur einen Krieg gegen das ukrainische Militär führe, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung.
- Wolodymyr Selenskyj wünscht sich eine Luftbrücke – einen sicheren Luftraum über der Ukraine.
- „Ich wende mich an Sie, im Namen aller Ukrainer , leitet Wolodymyr Selenskyj ein und erklärt dann den schlimmen Zustand von Mariupol, wo die Menschen teilweise keinen Zugang zu Wasser haben.
- Wolodymyr Selenskyj hinterlegt seinen Wunsch, der Europäischen Union beizutreten.
- Der ukrainische Präsident spricht von einer Mauer, die in Europa gezogen worden ist.
- Wolodymyr Selenskyj beklagt die vielen Opfer. Neben den Tausenden Toten seien auch 108 Kinder bei den Kriegshandlungen ums Leben gekommen.
- Wolodymyr Selenskyj kommt zu Wort. Er bedankt sich beim deutschen Volk, beim Bundestag und bei allen Journalisten, die über den Krieg berichten.
- „Die Welt steht der Ukraine bei“, versichert Katrin Göring-Eckardt.
- Katrin Göring-Eckardt, die selbst in der DDR aufgewachsen ist: „Ich weiß, dass Freiheit ein Geschenk ist, doch immer wieder erkämpft werden muss“
- Katrin Göring-Eckardt nennt die Situation in der Ukraine eine Katastrophe. Sie sagt, es sei das Mindeste, den Menschen im Kriegsgebiet die Flucht zu ermöglichen.
- Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt begrüßt ihn und verurteilt den russischen Angriffskrieg.
- Wolodymyr Selenskyj ist zugeschaltet. Stehende Ovationen und Applaus für den Präsidenten der Ukraine.
- Noch gibt es Schwierigkeiten, eine Verbindung in die Ukraine herzustellen. Der Grund: Es gab wohl kürzlich Bombeneinschläge in der Nähe des Aufenthaltsorts von Wolodymyr Selenskyj.
- Die Bundestagsabgeordneten warten im Reichstag gespannt auf die Live-Schalte.
- Selenskyj spricht ab etwa 9 Uhr live – die Rede soll rund 20 Minuten dauern
Selenskyj live im Bundestag: Er hat auch schon vor der UN gesprochen
Es ist nicht das erste Mal, dass Selenskyj in dieser Art vor internationale Regierungen tritt. Wolodymyr Selenskyj hielt solche Ansprachen unter anderem auch schon im US-Kongress und im EU-Parlament. Es wird erwartet, dass Selenskyj Deutschland zu weiterer finanzieller Unterstützung und zu Waffenlieferungen auffordern wird.
Für die Rede waren rund 20 Minuten vor dem Beginn der regulären Sitzung vorgesehen. Eine Aussprache zu Selenskyjs Themen gibt es anschließend nicht. Die CDU/CSU und der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hatten eine Regierungserklärung von Scholz gefordert. (dok/jm)