Als erster deutscher Bundespolitiker besucht der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz in der zehnten Woche des Ukraine-Krieges die Hauptstadt Kyjiw. Merz wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen.
Ukraine-KriegMerz überraschend von Selenskyj empfangen – warum er über das Gespräch schweigt
Bei seinem Besuch in der Ukraine ist CDU-Parteichef Friedrich Merz ist bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen worden.
Das rund einstündige Gespräch sei „atmosphärisch und inhaltlich außergewöhnlich gut“ gewesen, teilte Merz' Sprecher Armin Peter am Dienstag, 3. Mai 2022, auf Twitter mit. Worum es in dem Gespräch ging, darüber schweigen Merz und sein Sprecher. Aus gutem Grund: Über die Inhalte wolle Merz zunächst mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen, teilte Peter mit.
Merz war nach eigenen Angaben mit dem Zug in die Ukraine gereist. Zunächst war unklar, ob Präsident Selenskyj ihn empfängt; dass ein Staatschef einen Oppositionspolitiker aus dem Ausland empfängt, ist protokollarisch keineswegs selbstverständlich.
Ukraine-Krieg: Merz trifft Klitschko-Brüder
Der Besuch des CDU-Chefs hatte in Deutschland die Debatte befeuert, ob nicht auch Kanzler Scholz in die Ukraine reisen sollte. Scholz hatte allerdings am Vorabend im ZDF klar gemacht, dass er die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine als Hindernis für eine eigene Reise dorthin sieht.
Neben Selenskyj traf Friedrich Merz auch Vitali und Wladimir Klitschko zu einem Gespräch. Der CDU-Chef zeigte sich bestürzt über die Zerstörungen durch den russischen Angriffskrieg und warf Russland „Verbrechen“ vor. „Ich bin wirklich vollkommen erschüttert hier gewesen, bin es immer noch, diese Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf“, sagte Merz am Dienstagabend nach einem Gespräch mit dem Kyjiwer Bürgermeister Vitali Klitschko.
Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bedankte sich beim CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz für die deutsche Unterstützung der Ukraine. „Ich habe die Wichtigkeit verstärkter Sanktionen (gegen Russland) und der Unterstützung des EU-Kandidatenstatus für die Ukraine betont“, schrieb Schmyhal am Dienstag auf Twitter über ein Treffen mit Merz in Kyjiw. Darüber hinaus habe er sich für die Militärhilfe und die Unterstützung der Ukraine bedankt, fügte er hinzu. (afp/dpa)