„Schon verloren“US-Top-General mit überraschender Einschätzung zum Ukraine-Krieg

Der Kampf im Osten der Ukraine tobt weiter. Während viele momentan eine russische Angriffswelle fürchten, gibt US-Top-General Mark Milley eine gänzlich andere Einschätzung.

Im Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Was Wladimir Putin als „militärische Spezialoperation“ bezeichnete und schnell Gebietseroberungen bringen sollte, hat sich zu einem handfesten Krieg entwickelt, dessen Ausgang für die meisten ungewiss ist.

Während der Westen die Ukraine mit militärischem Equipment bis hin zu Kampfpanzern versorgt, ruft Russlands Präsident immer mehr Soldaten und Soldatinnen zu den Waffen und plant eine neue Offensive. Doch diese wird am Kriegsausgang nichts ändern, ist sich US-Generalstabschef Mark Milley sicher, wie er beim Nato-Treffen der Verteidigungsminister am Dienstag (14. Februar 2023) in Brüssel sagte.

Ukraine-Krieg: „Kurzum: Russland hat verloren“

Den Kampf um die Region Bachmut im Osten des Landes bezeichnete er als Abnutzungskrieg. Es gebe viel Gewalt und viele Gefechte, aber die Frontlinie sei ziemlich stabil, sagte Milley in Brüssel auf eine Frage nach dem aktuellen Kriegsgeschehen. „Ich würde es als eine sehr große Abnutzungsschlacht mit sehr hohen Verlusten beschreiben, insbesondere auf russischer Seite.“

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Auch der ukrainische Präsident WolodymyrSelenskyj sprach von einer „äußerst schwierigen“ Lage im Osten seines Landes. „Das sind buchstäblich Kämpfe um jeden Meter ukrainischen Landes.“

Nach Angaben Milleys halten die Ukrainer derzeit die Stellung, während auf russischer Seite insbesondere die Wagner-Gruppe angreift. „Es gibt hier keine ausgefeilten Manöver. Es handelt sich um Frontalangriffe, Angriffswellen, viel Artillerie, mit extrem hohen Verlusten in diesem Gebiet“, sagte er. Wie lange das so gehen werde, sei schwierig zu sagen. Es gehe nun schon seit Wochen so.Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Doch letztlich stehe der Ausgang des Krieges jetzt schon fest, zumindest strategisch und taktisch, so Milley. Russland sei weltweit zu einem Außenseiter geworden, während die Ukraine mit ihrer Widerstandsfähigkeit und Tapferkeit inspiriere. „Kurzum: Russland hat verloren. Es hat strategisch, taktisch und bei seiner Einsatzfähigkeit verloren“, sagte Milley.

Auf die Frage, ob Russland erneut versuchen könnte, die ukrainische Hauptstadt Kyjiw einzunehmen, wollte Milley keine abschließende Antwort geben. Es bestehe aber immer eine potenzielle Gefahr, etwa durch Drohnen und Raketen. Kyjiw als Hauptstadt sei schon zu Beginn des Kriegs ein wichtiges Ziel gewesen. „Aber im Moment sehen wir keine signifikanten Anzeichen und Warnungen.“ (mac/dpa)